Nie mehr Schule… in Hawai’i! Es war Dienstag, der 04. September. Aufgeregt und gleichzeitig mit einem mulmigen Gefühl stieg ich aus dem Bus Nr. 13.  Keine Freunde, keine Orientierung und keine Ahnung was mich hier in den nächsten Monaten an der Hawai’i Pacific University erwarten wird.

Das war mein erster Tag der Hawai’i Pacific University auf der Insel Oahu und ich war mir noch nicht im Klaren was für unvergessliche 4 Monate vor mir liegen werden.

Nun 4 Monate später sitze ich hier und lerne fleißig, denn es ist Final Woche. Eine Woche in der alle Examen abgehalten werden, das bedeutet Köpferauchen und dreifacher Kaffeekonsum. Eine Woche, in der ich die FHWien wieder mehr als schätze, denn dort sind die Prüfungen regelmäßig über das Semester verteilt.

Natürlich konnte ich nicht nur ruhig in der Universtiät sitzen und bestieg deshalb diese Woche den Koko Head Krater.  Der Aufstieg besteht aus Schienen, welche früher zur Versorgung der Militärbunker gedacht waren. Während wir also die wirklich sehr steilen Stiegen des Koko Heads in der prallen Sonne bestiegen, man stelle sich vor wie immer schweißgebadet und außer Atem, vollbrachten die Hawaiianer hier offensichtlich ihr tägliches Workout. Denn in Hawaii gibt es entweder Hawaiianer die SEHR durchtrainiert oder Hawaiianer, die SEHR gutgenährt, welche man dann eher bei den BBQ-Plätzen am Strand antrifft.

Damit auch für den richtigen Adrenalin-Kick gesorgt ist, endet der Untergrund zwischendurch. Plötzlich balanciert  wir nur mehr über die Schienen. Mit verschiedensten Taktiken versuchten wir diese Stelle zu überbrücken, besonders beliebt war es ‚auf allen Vieren’ zu krabbeln.  Nach 45 Minuten waren wir auch schon oben angekommen. Hier erwartete uns die Belohnung – der unglaubliche Anblick auf die Insel Oahu. Die weißen Sanstrände, das blaue Meer und die wunderschöne grüne Natur – auch nach 4 Monaten kann ich mich einfach nicht sattsehen.

Ganz im Gegenteil zu China Town,  dem chinesischen Viertel in Honolulu. Hier besorgten Xenia und ich frische Früchte für ein Geburtstagsdinner diese Woche. Die Früchte sind zwar sehr günstig, allerdings oftmals auch verfault. China Town bringt eine ganz eigene Atmosphäre mit sich. Es ist viel los und lauter kleine Geschäfte zieren das Viertel. Neben ein paar wenig schönen Gebäuden ist China Town jedoch großteils sehr heruntergekommen und es wird abgeraten sich hier nachts aufzuhalten.

Ich bin mir jedenfalls sicher: Mein Semester an der Hawai’i Pacific University ist ein Erlebnis, das ich niemals vergessen werde.

Zwar war der Lernaufwand groß, die Inhalte jedoch einfacher als an der FHWien und sehr literaturbasiert. Zwar repräsentiert Hawai’i nicht das Festland Amerikas, trotzdem konnte ich durch Literatur und Lektoren, die vom Festland stammten, Amerika doch um einiges besser kennenlernen. Ich durfte die Präsidentenwahl miterleben und Studenten aus mehr als 100 Ländern kennenlernen. Meine Erwartungen wurden somit nicht nur erfüllt, sondern sogar übertroffen.

Zu erwähnen ist jedoch, dass Honolulu auf jeden Fall anders ist, als ich mir Hawai’i vorgestellt hätte. Man ist mit einer großen Anzahl an Obdachlosen konfrontiert, sehr hohen Lebenserhaltungskosten (1,5 L Milch kosten $ 5) sowie niedrigen Wohnungsstandards.
Das alles wird jedoch nebensächlich, wenn man jeden Tag einen der wunderschönen Strände Oahus besucht und die wunderschönen Sonnenuntergänge nach einem anstrengenden Lerntag genießt.

Ich kann euch nur empfehlen: Hawai’i bietet den pefekten Mix aus Lernen und Urlaub, denn nicht überall scheint an fast 365 Tagen im Jahr die Sonne 😉

An dieser Stelle möchte ich mich nochmal vielmals bei Herrn Mag. Oswald Greil für die Möglichkeit des ÖMG/Diabla-Stipendiums bedanken!

Mahalo & Aloha aus Hawai’i!
Bernadette

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