Nach fast zwei Stunden Treppen steigen, kamen wir schweißgebadet, mit schmerzenden Beinen aber voller Stolz am Top of Stairways to Heaven an. Stairways to Heaven, so heißt der Aufstieg auf einen Berg mit 3.922 Stufen, von welchem aus man, dann einen der schönsten Sonnenaufgänge Oahus sehen kann. Was diesen Aufstieg so besonders macht, sind nicht nur die unmengen an extrem schmalen Stufen, sondern auch, dass er illegal ist. Nach unzähligen Beschwerden aus der Nachbarschaft wurde dieser Wanderweg schon vor 25 Jahren geschlossen. Gebracht hat es nicht viel, denn jetzt ist es eben ‚Die beliebteste illegale Attraktion Hawaiis‘!

Nach ausführlicher Recherche starteten wir zu fuenft Montag nachts um 02.00 Uhr unsere illegale Tour. Wie kleine Kinder, irrten wir im noch feuchten Wald zwischen Bambussträuchern herum um den richtigen Pfad zu der Absperrung zu finden. Dort wartet dann der spannendste Teil der gesamten Tour, der Guard. Begegnet man ihm, heißt es GAME OVER. Festgenommen wird man in der Regel nicht, allerdings war die gesamte Organisation umsonst und man kann sich mitten in der Nacht wieder auf den Heimweg machen. Voller Herzklopfen schlichen wir uns an den Punkt heran – weit und breit kein Guard zu sehen – und liefen weiter über den Zaun und schon ging es – 3.922 Stufen und ich. Eine Nacht, die ich noch vier Tage später in meinem Oberschenkel spüre.

Je weiter man den Gipfel besteigt, desto windiger und kälter wird es. Augenringen, müde aber immer noch voller Adrenalin warten wir zwei Stunden auf den Sonnenaufgang um 06.45 Uhr …und dann war es bewölkt. Trotzdem war das die beste Erfahrung, die ich bisher in Hawai’i gemacht habe. Die Fotos lügen nicht 🙂

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