Wir haben Thomas Schwabl von marketagent schon vor unserem Event am 22.5. zum Thema Zukunft des Marketing befragt.

Folgendes hat uns der Online Markt- und Meinungsforscher zur Antwort gegeben…

Frage: Welchen Trend sehen Sie persönlich als den wichtigsten in den kommenden Jahren an?

Schwabl: Ein Blick in die Zukunft ist stets heikel und ich mag mich nur ungern in die Reihe jener einordnen, die sich mit Prognosen verkühlt haben. Die einzige Konstante ist meiner Ansicht nach die permanente Veränderung und im Zeitalter der voranschreitenden Digitalisierung werden diese Innovationszyklen immer kürzer. In Summe hat das Marketing-Klavier mehr Tasten bekommen und diese muss man auch schneller spielen. Oder mit anderen Worten: „Shift happens 24/7.“ Wenn Sie mich aber auf einige Schlagworte festnageln möchten, dann werden insbesondere die Automatisierung und künstliche Intelligenz nachhaltige Spuren hinterlassen.

Frage: Womit hatten Sie im digitalen Marketing in den letzten Jahren mit Ihrer Marke die größten Erfolge – und warum? 

Schwabl: Als Online Markt- und Meinungsforscher haben wir seit jeher auf digitale Kanäle gesetzt und erst in den letzten Jahren offline Marketing-Maßnahmen wie Radio-, Print- oder Plakatwerbung ergänzend etabliert. Wir sind quasi den Weg in die andere Richtung gegangen. Nichts desto trotz schlägt unser Herz digital bzw. wäre unser Geschäftsmodell mittels klassischer Medien gar nicht realisierbar. Aktuell rekrutieren wir Tag für Tag durchschnittlich 1.800 neue befragungswillige Konsumenten aus mehr als 60 Ländern. Ohne Automatisierung wäre das in dieser Art nicht möglich.

Frage: Am österreichischen Markt wird im europäischen und internationalen Vergleich noch immer deutlich mehr für Print und deutlich weniger für Digital ausgegeben – warum ist das Ihrer Meinung nach so? 

Schwabl: Ein ähnliches Bild sehen wir in der Markt- und Meinungsforschung. Auch hier hinkt der Heimmarkt den internationalen Entwicklungen deutlich hinterher und die telefonische Erhebung ist noch vergleichsweise prominent vertreten. Ich denke, dass internationale Big Player und innovative Start Ups in Österreich nicht an oberster Stelle im Visier haben und daher solche Entwicklungen vergleichsweise langsam in die Gänge kommen. Kurz um, der geringere Wettbewerb lässt alte Gewohnheiten und Seilschaften meiner Einschätzung nach länger gewähren. In Summe sehe ich Österreich gut fünf Jahre hinterher, dennoch gilt: „Steter Tropfen höhlt den Stein“.

Frage: Sehen Sie Potential für Marketingautomatisierung in Ihrem Unternehmen? Warum schon, bzw. nicht? 

Schwabl: Die Automatisierung hat bei uns seit Anbeginn einen hohen Stellenwert, weil wir damit nicht nur die Effizienz steigern, sondern oft auch gleichzeitig die Qualität erhöhen können. Wir operieren aktuell in rund 30 Sprachen und 60 Ländern. Ohne Automatisierung wäre dies schlicht und ergreifend nicht möglich.

Frage: Wo sehen Sie in Zukunft die Grenze zwischen digitalem (Performance) Marketing und E-Commerce, bzw. digital sales? 

Schwabl: In Summe sehe ich hier die Grenzen nahezu aufgelöst. Überall wo Performance Marketing zum Einsatz gelangt, verfolgt man ein konkretes, in der Regel messbares Ziel, welches am Ende des Tages auf das Verkaufen hinausläuft.