Gemäß dem Motto, „Marketing-Tarot – der Narr ist Trumpf“ präsentierte die Österreichische Marketing-Gesellschaft ein buntes Programm voll überraschender Ideen und spannender Vorträge am 2. Österreichischen Marketing-Tag. „Ich wollte nur bis 10:30 bleiben, aber dann musste ich alles bis zum Ende sehen, so packend war eure Veranstaltung“, so einer der zahlreichen inspirierten Besucher im MAK Wien.

ÖMG-Präsident Peter Drobil sagt in seiner Einführungsrede, dass der Narr im Tarot die Ziffer Null besitzt. „Die Null hat selbst keinen Wert, bestimmt aber in hohem Maße den Wert der anderen Zahlen. Deshalb kann der Narr eine starke Trumpfkarte sein“, so Drobil.

Die Vortragenden am 2. ÖMT haben eines gemeinsam: Ihre Ideen und Visionen ließen sie am Anfang oft als Narren erscheinen. Doch die Kraft und Energie, mit denen sie ihre Projekte durchzogen, bewiesen allen Nörglern und Kritikern, dass der Narr letztlich der Klügere ist. Ihre Visionen wurden zu erfolgreichen Unternehmen, die im gesellschaftlichen wie im wirtschaftlichen Sinn allgemein anerkannt sind.

Allen voran rückt Claude Schmitt, Geschäftsführer des Zeichentrick-Fernsehsenders Super RTL, die Ansicht ins rechte Bild, dass Fernsehen Kinder dick, dumm und faul macht. Untersuchungen beweisen, dass sich das Fernsehverhalten der Zielgruppe 3 – 13 Jahre seit den 90er-Jahren nicht verändert hat, die Zeit vor dem Fernsehapparat sogar minimal gesunken ist. „Eltern tun gut daran, ein Jetonsystem einzuführen, um die Fernsehzeit ihrer Kinder einzuteilen. Sie erhalten eine bestimmte Anzahl Jetons und pro halber Stunde Fernsehzeit müssen sie einen Jeton in die Familienkasse werfen. So lernen sie Einteilung und Präferenzen in ihrem Fernsehverhalten“, ist Claude Schmitt, selbst Vater von sechs Kindern, überzeugt. Super RTL ist mit den Marken Toggolino für kleine Kinder und Toggo für größere Kinder höchst erfolgreich, und das nicht nur im Fernsehen. Die Internetseiten des Senders gehören zu den meist besuchten, ihre Merchandising-Artikel zu den meist gekauften in Deutschland.
Auch Corporate Social Responibility ist Claude Schmitt wichtig. Auf der Web-Plattform peb (plattform ernährung und bewegung) wird den Kids die Wichtigkeit von gesunder Ernährung und sportlicher Betätigung näher gebracht. Überhaupt sind alle Inhalte pädagogisch getestet und zielgruppengerecht aufbereitet.

Im zweiten Beitrag erzählt die engagierte Redakteurin des Augustin Angelika Traußnig über die großartige Entwicklung der Wiener Straßenzeitung. „Marketing ist nichts für uns“ behauptet sie und verwundert damit alle anwesenden Marketing-Fachleute. „Wir arbeiten nicht planvoll und nicht kundenorientiert“, setzt sie noch eines drauf. Der Anstieg der Auflage des Augustin von anfänglich 6 000 auf nunmehr 40 000 Exemplare 14tägig und der Anstieg der Kolporteure auf 450 beweist jedoch, dass auch Anti-Marketing, professionell betrieben, erfolgreich sein kann.

Der dritte „Narr“ und Visionär, Million Dollar Boy Karlheinz Toni, läßt die Gäste des 2. ÖMT teilhaben an seiner unglaublichen Idee, besondere Erlebnisse im Leben auf einer Internet-Plattform zu verewigen. Auf www.design-the-time.com kann man bestimmte Zeiten kaufen, zu denen sich wichtige Ereignisse zugetragen haben. Diese an sich „närrische“ Idee war anlässlich des „Idea Idol“ Wettbewerbs der University Oxford den Investoren einen Blankoscheck bis zu 100 Millionen Dollar wert.

Nach der Kaffeepause überreicht Botschafter Dr. Martin Eichtinger vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit und die Vizepräsidentin des ÖPWZ, Mag. Renate Czeskleba, den Staatspreis Marketing 2006 an die IG Milch für die Kampagne „A faire Milch“. Das Argument der Jury für diese Wahl war die Tatsache, dass keine klassischen Werbemittel eingesetzt, sondern ausschließlich Maßnahmen im Bereich Guerilla-Marketing getätigt wurden. Darüber hinaus ist das Produkt „A faire Milch“ teurer als übliche Milch. Trotzdem war der Erfolg des Produktes hervorragend, einige Monate nach der Einführung werden nun 100 000 Liter Milch verkauft.
Der Gewinner des Sonderpreises für KMU ist Otto E. Wiesenthal mit seinem Altstadt Vienna Hotel.

Nach der Mittagspause verführt Schokoladier Josef Zotter die Gäste des 2. ÖMT zu den süßen und bitteren Seiten des Lebens. Er schildert im Dialog mit Moderatorin Daniela Zeller die Ups and Downs seines12-jährigen Unternehmertums als Schokoladeproduzent. Zotter ist ein unbeirrbarer Visionär, der nur das in die Tat umsetzt, von dem er persönlich überzeugt ist. Manchmal auch gegen den Geschmack seiner Kunden, was ihm bereits eine Insolvenz eingetragen hat. Im Moment stehen seine ungewöhnlichen Kreationen wieder hoch im Kurs bei seiner Klientel. “ Gewürze, Weine, Öl statt Ordnern und Zetteln, das finden Sie in meinem Büro“ weist Zotter übertriebenen Bürokratismus in seinem Unternehmen weit von sich. „Meine Rezepte entstehen im Kopf – dann lege ich sie zur Seite und nehme die Ideen etwas später wieder auf, um sie in die Tat umzusetzen“. Zotter ist gerade dabei, den deutschen Markt zu erobern.
Wichtig ist ihm, ethisch saubere Produkte für seine Schokoladen zu verwenden, auch wenn sie teurer sind. Sein nächster Schritt: “ Wir müssen unsere Kunden näher ans Produkt bringen.“ Gemeint ist das geplante Schokoladentheater mit einer Seilbahn über und quer durch die Produktionsstätten, damit seine Kunden alle Vorgänge genau verfolgen und verstehen können.

Im nächsten Beitrag kokettiert die Intendantin der Vereinigten Bühnen Wien, Kathrin Zechner, mit dem Tod. Die ehemalige ORF-Mitarbeiterin übernimmt 2004 die Intendanz für die Häuser Raimundtheater, Theater an der Wien und Ronacher. Frei nach dem Motto aus Elisabeth“ Denn ich gehör´ nur mir“ setzt sie mit viel Gespür und Erfolg Produktionen ein, die in vielen Ländern jahrelang laufen und Millionen von Zuschauern begeistern.
Allen voran natürlich das weltweit erfolgreichste Musical in deutscher Original-Sprache, Elisabeth, gefolgt von Tanz der Vampire, Mozart und dem derzeitigen Hit Rebecca.
Dass der Tod in allen Stücken eine profunde Rolle spielt, ist für Zechner ganz klar. „Der Tod ist das Lebensthema schlechthin, neben der Liebe“ ist sie überzeugt. Und die Besucherzahlen geben ihr Recht, die Menschen wollen Geschichten hören, die gut erzählt sind und das Leben widerspiegeln.

Feingefühl und Markenstrategie verkörpert die nächste Vortragende, DDr. Regina Prehofer, Vorstandsmitglied der Bank Austria Creditanstalt, und eine der erfolgreichsten österreichischen Bankerinnen. Sie ist für das Firmenkunden- und Leasinggeschäft der UniCredit Group in Österreich und den CEE-Staaten verantwortlich. Ihr Resumeé nach 4 Mergern: „Organisationsstrukturen zu verändern, auszuweiten, kann ein großer Vorteil für Kunden sein, die persönliche Beratung vor Ort macht jedoch die Qualität einer Bank aus, egal ob Firmen-Kunden oder Privat-Kunden.“ betont Prehofer.

Last but not least ist einer der Wahlsprüche des letzten Vortragenden des 2. ÖMT, Oliver Voigt, Generalherausgeber der Verlags-Gruppe News.
„Der Kapitän lässt sich an Bord auch vom Admiral nicht dreinreden“ betont Voigt und steuert seinen erfolgreichen Kurs mit dem Flaggschiff News Verlagsgruppe.
Er informiert die gespannt lauschenden Teilnehmer über die Statements, die sein berufliches Handeln bestimmen.
„Jest akcja nie ma reakcja“ versteht man auch, wenn man nicht Polnisch spricht. Machen und nicht nachmachen ist die Devise von Oliver Voigt schon immer gewesen. Dazu muss man auch mal einen Fehler machen dürfen, denn nicht alle Produkte werden ein Erfolg. Sehr entgegen kommt Voigt daher der Ausspruch von Jack Welch: „Fix it, sell it or close it.“
„Dynamic people change the world“, diesen Leitsatz glaubt man dem Entertainer Voigt aufs Wort. Und „No risk, no fun“, „Action, action“ und „Break rules“ runden den lebensbejahenden und eindrucksvollen Stil von Oliver Voigt ab. Dass er damit eine tolle Karriere gemacht hat, beweist seine derzeitige Position.

Die sympathische Moderatorin Daniela Zeller führt wie schon im Vorjahr durch den Tag.

Der 2. Österreichische Marketing-Tag hat wieder die Erwartungen der Branche erfüllt. Schon während des Tages konnten sich die ÖMG-Vorstände Peter Drobil, Gabriele Stanek, Elisabeth Benda, Hans Bauernfeind und Christian Spath sowie ÖMG-Generalsekretärin Eleonora Janotta über positive Resonanz der Teilnehmer freuen. Die Geschäftsführerin des Deutschen Marketing-Verbandes und Lizenzgeberin der ÖMG, Brigitte Pfeiffer, war mit dem Gebotenen sehr zufrieden. Und an die 300 Gäste bewiesen durch ihre Teilnahme den richtigen Weg der ÖMG.

Dank gebührt den Sponsoren des 2. ÖMT, ohne deren großzügige Unterstützung der Tag nicht zustande gekommen wäre:
News Verlagsgruppe, Österreichische Post AG, ORF Enterprise, Die Presse, VISA, Newton21, Bäckerei Mann, Nespresso, Römerquelle, Rock+Partner, Inplastor und viele mehr.

Unter den Gästen, die nach den Vorträgen den hervorragenden Prosecco von Ex-Werber Peter Burian aus seinem eigenen Weingut im Veneto verkosteten, wurden gesichtet:
Helmuth Nahlik, Harald Triplat, Gabriele Liegler und Peter Freisinger, VISA, Gerhard Riedler IPA plus, Hans und Stefan Böck, zitate.at, Peter Drössler, Fachgruppe Werbung, Karl Javurek, Gewista, Peter Lammerhuber und Joachim Feher, mediacom, Franz Kaiser, MediaRelations, Walter Zinggl und susanne Gerlitz-Stissen, ORF Enterprise, Helmut Hanusch, Maria Oppitz, Dagi Bilic, Elisabeth Giesser News Verlagsgruppe, Martina Hofmann, Manstein Verlag, Friedrich Kern, Österr. Post AG, Martina Hörmer, Ja!Natürlich Naturprodukte, Konrad Maric, Maric&Rinaldin, Reinhold Gmeinbauer, Thomas Kreuzer und Fritz Mühlbek, Die Presse, Sabine Nasser-Nitsch, GFK Austria, Herwig Reininger, markant Werbeagentur, Raphaela Vallon-Sattler, McCann Erickson, Karin Strahner, K.S., Dagmar Zinner, Honda Austria, und viele mehr.