ThomasKralinger_PeterDrobilDie ÖMG startete in die Herbstsaison und lud ihre Mitglieder in die Räumlichkeiten des Imperial Riding School Vienna Hotels. Zu Gast war VÖZ-Präsident Thomas Kralinger.

„Zeitungen sind nicht tot, obwohl sie schon seit ca. 10 Jahren totgesagt werden,“ so die einleitenden Worte von Thomas Kralinger. Natürlich sei die momentane Situation der Qualitätszeitungen eine sehr angespannte und der VÖZ fordere hier schon seit Jahren politische Unterstützung, aber es sei keine aussichtslose Situation.

Zeitungen müssen sich auf Qualität konzentrieren und sich stärker mit Interessen der Leser auseinandersetzen.

„Zeitung lesen ist politische Bildung“, lautete eine der zentralen Aussagen des Vortrags. Wie eine deutsche und eine vergleichbare österreichische Studie belegen, sinkt das Interesse von Jugendlichen an politischen und wirtschaftsrelevanten Themen. „Auch hier seien wiederum die Politik, aber auch das Elternhaus gefragt,“ so Thomas Kralinger. Die Vorbildwirkung des Elternhauses sei nicht zu unterschätzen, Jugendliche würden 90% der Zeitungen lesen, die auch bereits die Eltern gelesen haben. Außerdem müsse Zeitung lesen, genauso wie das Thema Mediennutzung wesentlich stärker in den Unterricht integriert werden. Es bestehe die Gefahr, dass eine Generation heranwächst, die den Medienkonsum via digitaler, elektronischer Medien erlernt. Darum muss ein größerer Fokus auf mediale Bildung gelegt werden.

Der VÖZ sieht es als demokratiepolitischen Auftrag Kinder früh ans Zeitung lesen heranzuführen. Mit dem Projekt „Zeitung in der Schule“ gelingt das schon sehr gut, leider  wird dies momentan nur an zehn Prozent der österreichischen Schulen durchgeführt.

Faire, an den Markt angepasste, Rahmenbedingungen, Bereitschaft zur Veränderung bei Medienbetreibern, Verbesserung der Zusammenarbeit mit Werbewirtschaft und mehr Optimismus waren die weiteren Forderungen von Thomas Kralinger. Der Vortrag ging in eine lange, sehr angeregte Diskussion über, die auch beim anschließenden Get-Together fortgesetzt wurde.