Die Marke Neuburger – Hermann und Thomas Neuburger im Gespräch. Nachbericht & Aufzeichnung

Mit niemandem Geringeren als Hermann und Thomas Neuburger, den Köpfen hinter den Food-Marken Neuburger und Hermann.Bio (früher Hermann Fleischlos), launchten wir am Dienstag unser neues Eventformat Let’s Talk. Dieses wird neben unseren bekannten Netzwerktreffen ab jetzt regelmäßig brillante Persönlichkeiten vor den Vorhang holen. Zum Auftakt gewährten die beiden Unternehmer Einblicke in die Entstehung des Familienunternehmens, erzählten, warum sie plötzlich fleischlos werden wollten und mit welchem Produkt sie jetzt eine ganz eigene Produktkategorie schaffen.

In unseren monatlichen Paneldiskussionen und Networking Events werden regelmäßig Werbeverantwortliche unterschiedlicher Disziplinen und Branchen an einen Tisch geholt, um über Trends und Marketingthemen zu diskutieren. Am Dienstag rückten wir in unserem neuen Eventformat erstmals eine einzelne Marke in den Mittelpunkt des Gesprächs: Neuburger und Hermann.Bio, früher bekannt als Hermann Fleischlos. “Let’s Talk ist die ideale Ergänzung zu unseren anderen Veranstaltungen. Normalerweise wollen wir Marketingthemen von möglichst vielen Seiten beleuchten. Bei Let’s Talk geht es aber darum, tiefer in Marken, Unternehmen und Themen einzusteigen”, erklärt Alexander Oswald, ÖMG-Präsident und Moderator des Abends.

Zum Einstieg des neuen Formats bekamen unsere Gäste Einblicke in die Anfänge und den Aufstieg der Marke Neuburger, die mit dem Slogan Sagen Sie niemals Leberkäse zu ihm über die Grenzen Österreichs bekannt wurde. Was mit einer Idee in einem kleinen Dorf im Mühlviertel begann, wuchs schnell zu einer Dominanz im LEH heran. Auch die Anfänge im Marketing waren holprig. Zu Beginn gab es noch keinen Werbespot mit Löwe, sondern Hermann Neuburger präsentierte das Produkt den KäuferInnen in persönlichen Verkostungen in kleinen Fleischereien in Niederösterreich. Es dauerte vier Jahre, bis der Betrieb überhaupt an Supermärkte dachte. Es folgte ein rasanter Anstieg der Nachfrage und Markenpräsenz. 

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Während der Fleischkonsum und die Massentierhaltung weltweit dramatisch zunahmen, wollte Hermann Neuburger, der dem Fleischer-Dasein immer schon skeptisch gegenüberstand, keine weitere Übersättigung und -züchtung unterstützen. Eine Umstellung auf Bio-Neuburger war jedoch nicht möglich, da zu wenig zertifiziertes Fleisch für die Produktion am Markt vorhanden war. Er begann nach Alternativen zu suchen und fand sie in Asien. Über zwei Jahre beschäftigten sich Vater und Sohn mit der Herstellung einer vegetarischen Alternative, denn den bestehenden Ressourcen fehlte es an Konsistenz und Geschmack. Gleichzeitig wollten sie ein Produkt schaffen, das auch ohne Konservierungsstoffe funktionieren würde. All dies fanden sie in einem Pilz: dem Kräuterseitling. 

Doch auch vom Kräuterseitling wurde in Österreich nicht genug für die geplante Produktion angebaut, weshalb das Vater-Sohn-Gespann kurzerhand eigene Pilzzucht eröffnete. Fünf Jahre und mehr als 25 Millionen investierte Euro später war der Geschmack und das Mundgefühl perfekt sowie die Produktpalette komplett. Kurz nachdem die Marke Hermann Fleischlos am Markt war, fiel sie Corona und dem Ukraine-Russland-Konflikt aufgrund der ansteigenden Lebensmittel- und Energiepreise zum Opfer und musste pausiert werden. Anstatt dies als Niederlage zu akzeptieren, erfanden die Neuburgers ihre komplette vegetarische Produktpalette neu und reduzierten diese auf nur ein Produkt: das Fungi Pad. 

Seit diesem Jahr hat das Produkt der Marke Hermann.Bio im Gegensatz zur Konkurrenz nicht die Form eines traditionellen Fleischproduktes, sondern sieht aus wie ein weißes Kissen. “Wir wollen ja genau nicht wie die anderen sein, deshalb ist die Form und auch die Verpackung ganz anders. Wenn KonsumentInnen jetzt vor dem Supermarktregal stehen, sehen sie lauter Würstel und Steaks in bunten Verpackungen. Und dann gibt es noch unser hellblau-weißes Pad.”, erklärt Thomas Neuburger.

Im ersten Let’s Talk Interview wird vor allem eins klar: Gute Markeneinführung und -entwicklung braucht Durchhaltevermögen und Mut. Das haben Hermann und Thomas Neuburger nicht nur einmal gezeigt. Das erste Mal, als sie trotz eines möglichen Aufstandes der KonsumentInnen begannen, fleischlose Produkte als Fleischproduzent zu entwickeln. Dann änderten sie den durchaus positiv empfangenen Namen Hermann Fleischlos zu Hermann.Bio und gehen im Verpackungsdesign ihren ganz eigenen Weg. Drittens kreieren sie mit dem Fungi Pad eine ganz neue Produktkategorie, die es als Ganzes noch zu kommunizieren, etablieren und vermarkten gilt. 

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Weitere Bilder findet ihr unter folgendem Link. 

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Let´s have again a…ÖMG-Sommerparty!

Es ist wieder soweit! Am 5. September findet unser legendäres Sommerfest im Zoku Vienna statt.

Es wird wieder ordentlich gefeiert und genetworked.

Start: 17:00

WO: Zoku Vienna, Perspektivstr. 6, 1020 Wien

Wir freuen uns auf einen gemeinsamen Abend mit euch! Anmeldungen hier!

28.06. Content-Exzellenz: mit Handwerk und KI zum Marketingturbo

Neue Regeln im Zusammenspiel von Mensch und Maschine

Egal, um welches Format es geht, ob um Text, Video, Podcast oder Social: Am Ende sind sich alle einig, dass der Content das Wichtigste ist. Eine gute Story, ein spannendes Narrativ, das ist der Kern erfolgreicher Kommunikation. Doch was macht eine gute Geschichte aus? Was sind die Qualitätskriterien? Wie schafft man Content-Diversity, also verschiedene Formate für die richtigen Kanäle? Wo finde ich meine Zielgruppen? Das waren bisher die durchaus fordernden Themen, mit denen sich Creators beschäftigen mussten. Seit ChatGPT die Bühne betreten hat, hat die Diskussion einen neuen Level erreicht: Kann KI mehr als der Mensch? Werden KI-generierte Texte kreative Inhalte aus Brainstormings ersetzen? Weiß KI jetzt oder später mehr über unsere Zielgruppen als wir? Und wird sie irgendwann den Menschen ersetzen oder ein hilfreiches Tool sein, das uns besser macht?

Hier prallen unterschiedliche Meinungen durchaus heftig aufeinander. Mit diesem Spannungsfeld setzen sich Expert:innen aus Agenturen, Corporates und Medien im Rahmen einer Kooperationsveranstaltung von COPE, APA und ÖMG auseinander. Erfahren Sie aus erster Hand, wie Profis mit diesen Herausforderungen umgehen, womit sie erfolgreich sind und auch, was gefloppt ist.

Am Podium:

  • Nicola Dietrich, COPE, 
    Chief Strategy Officer & Mitglied der Geschäftsleitung
  • Ingrid Gogl, Yunex Traffic, 
    Vice President Marketing & Communications
  • Stefanie Kurzweil, Head of Marketing und PR,
    abo-drive
  • Barbara Rauchwarter, APA, 
    Chief Marketing Officer
  • Ena Wegner, WKO, Head of LOOKAUT – 
    Wirtschaftsstorys aus aller Welt

Die Moderation übernimmt ÖMG Präsident Alexander Oswald. 

Wann: Mittwoch, 28. Juni 2023, 17:00 Uhr (Start Livestream: 17:30 Uhr) 

Wo: APA-Pressezentrum, Laimgrubengasse 10, 1060 Wien und Livestream 

Wir freuen uns auf Eure Anmeldungen!

Eure ÖMG

Die Marke Neuburger – Hermann und Thomas Neuburger im Gespräch.

Die Premiere unseres ganz persönlichen Gesprächsformats. Unternehmerpersönlichkeiten, die Vorbilder im Marketing sind und uns einen Einblick in Ihre Arbeit geben.

Wir sprechen über die Anfänge des Unternehmens, die Entstehung der Marke Neuburger und wie man diese erfolgreich am Markt positioniert und den Schwenk zu fleischlosen Produkten und Markenarbeit in Krisenzeiten.

Die Moderation leitet ÖMG Präsident Alexander Oswald.

WANN: 12.06.2023

WO: APA Pressezentrum 

START: 17:30

Wir freuen uns auf eure Anmeldungen!

Eure ÖMG

KI: Neue Superkolleg*in oder Gfrast? Nachbericht & Aufzeichnung

Expertinnen am ÖMG-Podium erklären, was KI kann und wofür es im Marketing sinnvoll eingesetzt werden kann

Mit einem #allfemale Panel zum Thema Kl haben wir in Kooperation mit Mediaagentur groupM am Montag zum vierten Networking-Event des Jahres in die Location Audi house of progress eingeladen. Das Thema: Künstliche Intelligenz und deren Einfluss auf das Marketing der Zukunft. Als Expertinnen diskutierten Bernadette Fellner, Business Innovation Lead bei PwC, Alexandra Ebert, Chief Trust Office bei Mostly AI, CEO von danube.ai Sabine Walch und Nicola Pohoralek, Managing Director GroupM Digital, mit ÖMG-Präsident Alexander Oswald die Vor- und Nachteile, mögliche Anwendungsfelder und warum Marketer eine neue Ausbildung brauchen.

Mit Fakten aus dem jüngsten Artificial Intelligence Report 2023 und einem Überblick über schwache und starke KI eröffnete Nicola Pohoralek die ausgebuchte Veranstaltung. Von der einen Hälfte gefeiert, von der anderen verdammt – Künstliche Intelligenz spaltet nicht nur das Marketingvolk. Pohoralek sieht KI weniger als Konkurrenz, sondern vielmehr “als Unterstützung, um Marketing schneller zu machen und besser auf den User abzustimmen”. Derzeit kommt KI vor allem für Personalisierungen, Automationen, virtuelle Assistenz, Vorhersagen und Content Produktion zum Einsatz. Als jüngster Anwendungsfall gilt das Tool ChatGPT, das in den Medien zugleich diskutiert, gelobt und kritisiert wurde. Während viele ChatGPT als Gefahr für ihre Arbeitsplätze sehen, ist es für die Expertin vor allem eine Spielwiese und Chance, deren Auswirkungen man heute noch gar nicht vollumfänglich abschätzen kann. So ist beispielsweise unklar, wie derartige KI-Systeme die Suchergebnisse von Google beeinflussen und wie deren Antworten von der bislang größten Suchmaschine der Welt bewertet und gereiht werden? Oder diese gar ablösen? Die wichtigste Frage war jedoch: Was kann Künstliche Intelligenz und was kann sie nicht?

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KI wird viel kritisiert, weil falsch eingesetzt

KI wird gerne als Alleskönner dargestellt. Zurecht? Wenn man die Expertinnen auf dem ÖMG-Panel fragt: Nein. “Wir müssen die Tools verstehen und einsetzen, wofür sie gemacht wurden.”, sagt Sabine Walch, CEO von danube.ai. “Man fährt auch nicht mit dem Traktor auf dem Formel-1-Ring, bei KI und Machine Learning versuchen wir das aber derzeit. Mit Machine Learning können wir gelernte Abfolgen 1:1 auf gleiche Situationen reproduzieren, nicht mehr und nicht weniger. Und ChatGPT wurde auch nicht gemacht, um wissenschaftliche Arbeiten zu liefern, sondern um möglichst relevante und schöne Antworten auf präzise Fragen zu geben.” Da stellt sich natürlich die Frage nach der Qualität der Daten und der Glaubwürdigkeit.

Wie sehr können wir den Antworten von ChatGPT & Co. vertrauen? “Derzeit zu 0-10 %”, sagt Alexandra Ebert, Chief Trust Office bei Mostly AI. “Wenn wir im Hinterkopf behalten, wofür ChatGPT programmiert wurde und welche Daten in das System eingespeist werden, dann erkennen wir auch schnell, wofür es eingesetzt werden kann und wofür eben nicht. Und wir wissen, dass die Antworten schon allein aufgrund der Datenlage nicht unser gesamtes Weltbild widerspiegeln können.”

Auch auf EU-Ebene beschäftigt man sich intensiv mit den Einsatzgebieten von KI und arbeitet bereits an Gesetzesentwürfen. “Man versucht, die Anwendungsfelder in verschiedene Risikoklassen einzuteilen, um so den Einsatz von KI einzuschränken. Beispielsweise ist die Vergabe von Krediten oder der Zugang zu Ausbildung ein Bereich mit hohem Risiko. Hier darf KI noch nicht eingesetzt werden, weil Menschenleben von einer potenziellen Entscheidung stark und nachhaltig betroffen sind. Anders verhält es sich im Marketing, einem Feld mit niedrigem Risiko. Wenn wir einen gelben statt einem roten Pullover angeboten bekommen, ist der Impact weniger stark, als wenn wir nie wieder einen Kredit erhalten.”, erklärt Ebert, die auch am AI Act der Europäischen Kommission mitarbeitet.

Anwendungspotenziale im Marketing sind mannigfaltig

Aber auch im Marketing sollten ChatGPT und andere KI-Systeme nicht blind eingesetzt werden. Bewährt hat sich die Technologie bereits im Brainstorming, Einholen von kreativem Input, Umtexten von Inhalten für unterschiedliche Zielgruppen, als Sparringspartner oder für die Systematisierung und Strukturierung von Content. “KI ist super als Kreativbooster in Kreationsphasen und für das schnelle, agile Testen von Daten und Ideen. Heute können wir innerhalb von ein paar Stunden Ideen und Werbemittel gestalten, umsetzen und testen, wofür wir früher Wochen gebraucht haben.”, erklärt Bernadette Fellner, Business Innovation Lead bei PwC. Eines muss Marketingverantwortlichen jedoch klar sein: Der Mensch trägt nach wie vor die Verantwortung und muss die Inhalte stets kontrollieren. Fellner weiter: “Die KI sollte nie komplett allein agieren, sondern braucht ein Human-in-the-Loop-System, eine Symbiose, keine Abgabe!”

Deshalb ersetzen KI-basierte Systeme auch keine qualitative, journalistische Arbeit oder Faktenchecks. “Aktuell ist KI-generierter Content aufregend und neu. Aber wir werden uns auch daran satt lesen. Wir sind Menschen und wollen von anderen inspiriert werden. Da man den Stil von KI-Systemen leicht erkennt, wird es langfristig beides geben: den schnellen KI-Content und die qualitative Reportage von uns Menschen”, so Walch.

Neben der Contenterstellung gibt es auch in Sachen Personalisierung noch viel Potenzial. Sowohl für große Unternehmen mit vielen Daten, als auch KMUs mit wenigen. “Mehr Daten sind nicht unbedingt immer besser. Auch im Geschäft werden wir nicht vom Verkäufer nach unserer gesamten Lebensgeschichte gefragt, wenn wir eine Waschmaschine kaufen wollen. Echtzeit-Personalisierung geht auch mit wenigen Daten.”

Und wo bleibt die Marke?

Individualisierung ist auch auf Seiten der Marketingverantwortlichen ein wichtiges Thema, denn oft fehlt es den KI-generierten Texten und Ads an Charakter und Markenpersönlichkeit. Laut den Expertinnen ist es möglich, KI-Systemen mehr oder weniger kreative Varianz zu erlauben und somit der Eintönigkeit entgegenzuwirken. Mehr Spielraum führt zwar zu individuelleren, weniger mechanischen Antworten, erhöht aber auch die Wahrscheinlichkeit für Fehlformulierungen und Fairnessproblemen.

Die Rolle der Marketer wird zukünftig also die eines Dirigenten von KI-Tools sein. Das erfordert die Fähigkeit, gute und präzise Fragen – sogenannte Prompts – zu formulieren und ein Grundverständnis für Potenzial, Grenzen, Risiken und auch für die Technologie. Durch manuelle Kontrolle kann dann für den letzten Markenschliff gesorgt werden. Ob man die Systeme zur Superkollegin oder zum Feindbild macht, bleibt jedem selbst überlassen.

Verfolgt haben die spannende Diskussion vor Ort oder im Livestream unter anderem Joachim Feher, CEO von RMS Austria, Petra Schenner von Payback Austria GmbH, Andrea Löffler von Hofer, Silke Übele von Wavemaker, Manuela Princic von EssenceMediacom, oder Michael Dörflinger von BSH.

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