Feuertaufe bestanden!
Peter Drobil, BA-CA und Präsident der Österreichischen Marketing-Gesellschaft, eröffnete die gut besuchte Veranstaltung mit den Worten: „Wir haben bei der Gründung der ÖMG Content versprochen. Dieses Versprechen haben wir gehalten. Mit den beiden ersten Bänden einer Buchreihe, die unser Mitglieder als Geschenk erhalten und mit dem 1. Österreichischen Marketing-Tag, den wir heute gemeinsam begehen.“
Vizebürgermeister Sepp Rieder lobte die Initiative der ÖMG als wichtigen Beitrag für den Standort Wien, der damit einmal mehr zur Drehscheibe für Unternehmen und Medien des In- und Auslandes im Herzen von Europa wurde. Ö3 Wecker Lady Daniela Zeller, die durch den Tag führte, konnte schon zu Beginn auf ein hell waches Publikum zählen: Export-Österreicher Ernst Primosch, Vice President der Henkel-Gruppe in Düsseldorf, schilderte unterhaltsam die erfolgreiche Strategie des Henkel-Konzerns, die Dachmarke weltweit einheitlich vorzuleben und als Konsument im Slogan „A Brand like a Friend“ zu erleben.
Top-down klar kommuniziert steht es jedem Mitarbeiter frei, sich im Team einzubringen oder sich ein anderes Team zu suchen. Ariane Tockner, Bereichsleiterin für Brand Management in der Österreich Werbung, erzählte den Teilnehmern des ÖMT die „Geschichte“ der langen Wanderung des Pinguin-Paares Joe und Sally durch Kulturstätten und Urlaubsdestinationen weltweit, bis sie schließlich dem österreichischen Charme erliegen und „endlich daheim“ ankommen.
Bei der Verleihung des Staatspreises Marketing 2005 war einmal mehr die oft prämierte Kampagne von Ogilvy&Mather für debra erfolgreich. Selbst von der emotionalen Kampagne berührt, überreichte Botschafter Franz Ceska als Vertreter des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit den Staatspreis Marketing 2005 für die Schmetterlingskinder. Der KMU-Preis ging an die Vorarlberger Hefel Wohnbau AG mit ihrem neu erbauten Objekt, in dem man auf 3 Videowänden einen virtuellen Rundgang durch sein geplantes Heim machen kann.
Mit einem Vortrag von Walter Hitziger, Vorstand der Österreichischen Post AG für den Bereich Logistik, über Expansionspolitik und Service Angebote der Post in den CEE- und SEE- Staaten endete der Vormittag. Spezialisten für die Umsetzung von Direct-Markteting-Kampagnen seien in vielen dieser Ländern noch rar, doch die Post hat sich über Jahre ein Netz an Partnern zugelegt, die mithelfen, in expandierenden Märkten erstaunliche Rücklaufquoten zu generieren.
Die Teilnehmer wurden in der Mittagspause mit einem Themenbuffet verwöhnt, das kulinarische Spezialitäten aus Österreich und seinen Nachbarländern bot, Lunch inside- outside Austria eben.
Den Auftakt am Nachmittag machte der österreichische „Mister Ferrari“ Heribert Kaspar, der mit seiner emotionalen Liebeserklärung an das italienische Kult-Auto alle Teilnehmer begeisterte. Kaspar, Gründer des Ferrari-Clubs Österreich und des Vereins „Sportwagenfahrer mit Herz“ schilderte seinen dornenreichen Weg zum eigenen Ferrari, seine Begegnung mit dem Commendatore Enzo Ferrari, den eigenen Wandel vom Millionärs-Söhnchen zum Autoverkäufer und seine Erkenntnis, dass auch eine Kultmarke wie Ferrari nur dann erfolgreich sein kann, wenn sie sympathisch aufgeladen ist. „Neid“, so Kasper, „sei die schlechteste Eigenschaft der Österreicher. Ein Italiener ist stolz, wenn sein Nachbar einen Ferrari fährt, hierzulande trauen sich die Besitzer kaum, ihre Traumautos auf der Straße zu zeigen.“ Neid ist schlecht für die eigene positive Energie und positiv denkt Kasper in jeder Lebenslage, auch wenn er selbst zur Zeit keinen Ferrari besitzt!
Andere Länder – andere Sitten. Gürsel Erel, Geschäftsführer von Bentour und Aytekin Yilmazer, Geschäftsführer von freecard und Verlagsleiter bei Echo, boten Einblick in die oftmals komplizierte Verständigung zwischen Türken und Österreichern. Der eine, Erel kam zum Studieren nach Wien und wurde der Fachmann für EDV-gestützte Buchungssysteme und „touristisches Wohlfühlen“ an türkischen Stränden, der andere, Yilmazer arbeitete sich mit Einsatzbereitschaft, Fleiß und Geschick zu einem der jüngsten Geschäftsführer des Landes hoch. Gürsel Erel legte mit faszinierender Klarheit ethnische Unterschiede dar und erläuterte, dass mit ein wenig Einfühlungsvermögen viele Probleme gar nicht auftreten würden. Yilmazer, in Österreich als Türke der zweiten Generation geboren, machte durch seine Bilderbuch-Karriere im Marketing klar, dass, wer gut im Job ist, seinen Weg macht, egal welcher Provenienz er ist.
Den Abschluss des Österreichischen Marketing-Tages machte Klaus Schweighofer, Vorstand der Styria Media International AG. Er schilderte eindrucksvoll die Schlacht um die Spitzenplätze am kroatischen Zeitungsmarkt, wo sich Styria nach der Übernahme von „Vecernji list“ und dem Launch der neuen Tageszeitung 24sata in 5 Jahren zum Marktführer hoch kämpfte. „In Kroatien sind wir die Türken“, so meinte Schweighofer launig in Anlehnung an seine Vorredner, man muss die Regeln lernen, um die Menschen zu verstehen und am Markt erfolgreich zu sein.
In der Chill-Out-Lounge des MAK Wien trafen sich danach die Marketing-Spezialisten zum Gedankenaustausch. Gesichtet wurden: Hans-Jörgen Manstein, Ingrid Vogl (Wiener Stadtwerke), Walter Zinggl und Susanne Gerlitz-Stissen (ORF Enterprise), Ernest Kulhavy (Kepler Universität), Herta Zink (Forum Media Planung), Oliver Voigt, Helmut Hanusch und Karin Kleibl (Verlagsgruppe News), Andrea Feichtinger-Tassul (AFSP), Peter Freisinger (VISA), Manuela Böhm (ÖMG-Vorstand, Österr. Post AG), Gabriele Stanek (ÖMG-Vorstand, Werbe Akademie), Erwin Goldfuss (LW), Elisabeth Benda (ÖMG-Vorstand, IPA plus), Fritz Mühlbek, Ulrike Tropper und Thomas Kreuzer (Die Presse), Manfred Pretting, Karl Javurek (Gewista), Hannes Kassil (NÖN), Christoph Lenzbauer (Der Standard), Christian Spath (ÖMG-Vorstand, Arcotel Hotels & Resorts) und viele andere.