Als aus der customer journey eine „mess“ wurde.

Die Story vom linearen Sales Funnel erweist sich mehr und mehr als Mythos – so Google. Ade Linearität! Ein herzliches Willkommen der/m schleifendrehenden User*in auf unterschiedlichsten Touchpoints. Think with Google stellte uns jüngst die „messy middle“ vor.

Als ob es nicht schon genügend neue Themen wären, muss die Marketingszene jetzt noch dem „Verfall“ einer Grundfeste beiwohnen: Das Ende des Funnel ist angezählt. Jedenfalls laut Google.

Wie und wo genau die Kaufentscheidungen getroffen und von welchen Faktoren sie beeinflusst werden, war die Forschungsabsicht der Studie.

Glaubt man der aktuellen Decoding Decisions Studie vom November 2020, so fallen Kaufentscheidungen nach einer Phase iterativen und in Schleifen oszillierenden „Erforschungsritualen“. Das Einholen und Entdecken neuer Informationen und das Bewerten derselben passiert nur mehr selten linear.

Wenig verwunderlich urteilen Menschen nicht objektiv. Was ihr Entscheiden maßgeblich verändert, sind kognitive Verzerrungen (Bias), die dann wirksam werden, wenn Kaufentscheidungen zum Tragen kommen. Insgesamt sechs dieser Verzerrungen greifen laut Google im Entscheidungsprozess: soziale Bestätigung, Produktmerkmale, Boni, Expert*innenurteile, Verfügbarkeit (ideal: sofort), Verknappung.

Immerhin 37 Prozent der Konsument*innen entscheiden sich um, wenn es eine zweite Marke gibt, die zur Auswahl steht. D.h. Allein die schiere Präsenz eines Konkurrenzprodukts reicht bereits für eine Neubewertung und Umentscheidung.

Weiters erwies sich „soziale Bestätigung“ als einflussreichstes Bias auf Seiten der Konsument*innen. „Marke“ per se besetzt „nur“ Platz zwei.

Werden alle Bias optimiert, steigt der Anteil der Konsument*innen, die sich neu entscheiden, auf 72–81 Prozent. Das Gute daran? So bekommen auch unbekannte Marken ihre Chance, ausgewählt zu werden. Denn: Immerhin 56 Prozent der Studienteilnehmer*innen entscheiden sich für eine unbekannte Marke bzw. gegen eine im Vorhinein präferierte Marke.

Google resümiert mit einer übergeordneten Empfehlung: Eine möglichst kurze und reibungslose Kette von Kaufanreiz bis -abschluss ist erfolgsversprechend. Denn so lässt sich die Zeit reduzieren, in der potenzielle Kunden auf alternative Angebote reagieren können.

Marketing-Sprechstunde: Wandel im Handel?

Wie haben sich der digitale Wandel und die wirtschaftliche Situation der letzten Monate auf den Handel ausgewirkt?

Die „Marketing-Sprechstunde“ ist ein digitales, interaktives Format von Experten für Experten, in der aktuelle Themen hinterfragt, diskutiert und gern auch beplaudert werden sollen. Kein klassisches Podium mit Fragen aus dem Publikum, sondern eine Gesprächsrunde, in der alle auf Augenhöhe mitreden, Fragen stellen, ihre Meinung oder Expertise teilen.

Shopping – Ein Lockdown als Katalysator

Die letzten 4 Monate haben den Wandel im Handel, der schon absehbar war, erheblich beschleunigt. Dabei wird vor allem eines deutlich: Erfolge von gestern zählen nicht mehr und selbst wer heute noch gut dasteht, muss trotzdem dynamisch und am Puls des Kunden bleiben.

Maimuna Mosser erzählt, wie IKEA die Herausforderungen der letzten Monate gemeistert hat. Gemeinsam mit Manfred Gansterer diskutiert sie mit den Teilnehmern unter anderem die folgenden Fragen:

  • Macht der digitale Wandel den Konsumenten mächtiger denn je?
  • Wie geht es Händlern mit der Omnichannel-Verknüpfung von online und stationärem Laden?
  • Welche Chancen haben österreichische Händler gegen Amazon?
  • Wie nachhaltig haben die letzten Monate das Kaufverhalten der ÖsterreicherInnen verändert? Wie sehen die Customer Journeys aus?
  • Wie können neue Angebote des Handels aussehen, die auf die geänderten Kundenbedürfnisse eingehen?
  • Wie schätzen wir den Ausblick auf den Herbst und auf das Weihnachtsgeschäft 2020 ein und wie können sich Händler darauf vorbereiten?

Wir freuen uns auf einen spannenden Gedankenaustausch!

Wann: Donnerstag, 09. Juli 2020, 17:30 Uhr
Wo: Wo immer Sie es bequem haben und eine gute Internetverbindung verfügbar ist

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