Dieter Weidhofer präsentierte bei der ÖMG-Business Lounge im ansprechenden Kellergewölbe des Aurelius Strategien, wie Unternehmen mit explodierenden Medien und implodierenden Kunden wieder ins Geschäft kommen.

„Keiner hat gemerkt, dass es einen Urknall im Markt gegeben hat“, mit dieser provokanten These eröffnete Dieter Weidhofer, GF der neu gegründeten HOME Direct, nach der Begrüßung durch ÖMG-Präsident Peter Drobil den Abend. „In drei bis vier Jahren wird in der Agenturwelt und im Marketing kein Stein mehr auf dem anderen bleiben“, führte Weidhofer weiter aus. Als langjähriger Creative Director namhafter Agenturen wie DraftFCB und PKP-Proximity ist der nunmehrige Jung-Unternehmer in der österreichischen Werbe- und Marketingbranche kein Unbekannter.

Bisher bestens eingefahrene Bahnen sowie bewährte Medien- und Marketing-Strategien würden in Zeiten von Social Media nicht mehr funktionieren, betont Weidhofer. Social Media übernimmt bei vielen Kampagnen künftig das Ruder, gibt den Takt bei der Zielgruppen-Ansprache vor, so sein Ansatz.

Facebook, Google, Shares, Smartphones und vieles andere mehr haben nicht nur unsere Welt verändert, sondern auch unser alltägliches Kommunikationsverhalten. Weidhofer skizziert das durch Einblicke in seinen persönlichen Tagesablauf, der damit beginnt, dass er zwischen dem Aufstehen und dem Eintreffen im Büro bereits mehr als 15 Informationskanäle nutzt und mehr als 160 Botschaften wahrnimmt. Das Spektrum reicht vom Radio über die U-Bahn-Zeitung und Infoscreen bis zu Facebook, Online-Infos und Apps. Besonders die Bedeutung von Smartphones und Apps als Informations- und Marketing-Instrumente nimmt rasant zu, berichtet Weidhofer. Beispielsweise werden alleine in den USA täglich rund 15.000 neue Apps entwickelt und den Smartphone-Nutzern zur Verfügung gestellt!

Die neuen Kommunikations-Kanäle würden jedoch nicht nur von jungen Zielgruppen genutzt, auch die Generation Silberpfeil setzt sich verstärkt mit den neuen Informations-Medien auseinander; vielfach noch unbemerkt von werbetreibenden Unternehmen.

Und das ist für Weidhofer der neue Urknall im Marketing: „Das Marketing hat nicht mehr die Medienhoheit über die Botschaft. Der Konsument, die Menschen kommunizieren mit, sie sind heute bestens informiert und rufen über die neuen Kanäle ständig zusätzliche Informationen ab bzw. werden mit Nachrichten versorgt.“ Ein Beispiel aus dem Alltag sei ein Arztbesuch genannt: Früher hat der Arzt den Patienten untersucht und festgestellt, an welcher Krankheit er leidet und wie diese behandelt werden soll. Heutzutage kommt der Patient informiert zum Arzt und verlangt nach passenden Medikamenten.

„Die customer journey ist eine andere geworden. Unsere Zielgruppen haben heute ein wesentlich tieferes Wissen als früher. Social Networks sind nun Profit Center, Massennischen, statt Massenmarken“, resümiert Weidhofer: „Marken sprechen nicht mehr den Kunden an, sondern Konsumenten gehen gezielt auf Marken zu“.
Die Chancen von Social Media nutzen, empfiehlt Weidhofer den Marketing-Profis. Beispiel Facebook: Jeder Marketing-Experte hat im Schnitt rund 15.000 Kontakte, die es für oder gegen eine Marke zu mobilisieren gilt. Weidhofer: „Es macht nur noch keiner…“

Schließlich stellte Weidhofer acht neue Marketing-Gebote für das Social Media-Zeitalter auf.
Unter den Gästen fanden sich neben den ÖMG-Gastgebern Peter Drobil, Gabriele Stanek, Christian Spath, Verena Heger: Alexandra Vetrovsky-Brychta (Schober Information Group) Harald Fleischer und Isabella Sebor (ÖAMTC), Andreas Janzek (Kleine Zeitung), Jörg Fessler (Fessler.Schmidbauer), Roland Pessenlehner (Multibus), Karl-Heinz Müller (Urlaubsspezialisten), Isa Svec (Weinreisen Österreich), Christoph Bathelt (Meier-Melnhof) und viele mehr.

Präsentation – Der Urknall am Markt

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