SAVE THE DATE / 10.01.2024 – ÖMG Neujahrsparty

Liebe ÖMG Mitglieder,

am 10.1.2024 ab 17 Uhr findet unsere ÖMG Neujahrsparty im Z13 Loft statt.

Was ist DAS Ding im Marketing in den nächsten Jahren? Welche Spuren müssen wir Marketeers hinterlassen? Kreative Spuren? Carbon Hand- oder Footprints? Künstliche, kreative Intelligenzen? Marketingautomatismen? Wir sind die Baumeister*innen der Zukunft.

Du erhältst beim Event ein Holzstück. Dies ist ein Baustein einer Skulptur, die wir gemeinsam aus allen mitgebrachten Bausteinen auf unserer Neujahrsfeier bauen. Diese Skulptur ist Sinnbild einer gemeinsamen Vision zur Zukunft des Marketings. Wir nennen sie: Das MarkeDing. Mach mit und gib dem MarkeDing deine Handschrift.

Wir freuen uns auf euer Kommen!

WO: Z13 Loft, Zollergasse 13/1, 1070 Wien

Anmeldungen hier!

Eure ÖMG

Nachbericht & Aufzeichnung / Die Stimmung is a miese? Aufbruch aus der Krise

Wir luden am 16.10. in Kooperation mit der WKO Fachgruppe Werbung- und Markenkommunikation Branchenexpert*innen zum Netzwerkevent. Das Thema des Events: “Die Stimmung is a miese! Aufbruch aus der Krise”. Kabarettist und Autor Alexander Sedivy eröffnete den Abend mit einer humorvollen Keynote. Im Anschluss diskutierte ein Panel, bestehend aus Jürgen Bauer/WKW, Lisa Reichkendler/Food Tribe, Vera Steinhäuser/Sie & Ich Kommunikationsberatung und Sedivy selbst, wie Marketingverantwortliche und Unternehmer*innen Unsicherheiten besser meistern können und welche Skills dafür erforderlich sind. 

Richtig mit Krisen umgehen lernen

“Wir leben in einer VUCA-Welt… ”, beginnt Alexaner Sedivy das Programm. “Veränderungen und Herausforderungen treten in unserer Welt immer schneller und häufiger auf. Das erschwert natürlich eine langfristige Planung. Zudem haben wir einen Skill Gap, also eine Kluft zwischen den Fähigkeiten, die wir haben und jenen, die wir in der Zukunft brauchen – sogenannten future skills. Laut einer deutschen Studie wissen aber nur 20 % aller Unternehmen von diesem Gap und können deshalb nicht entsprechend handeln oder sich richtig weiterentwickeln.” Gerade das wird in Zukunft aber gefragt sein. “Wir dürfen uns upskillen”, so der Keynotespeaker. 

Ein ähnliches Bild zeichnet Moderator Alexander Oswald, unser Präsident, am Anfang der Paneldiskussion mit einem weiteren Umfrage-Insight: Viele Unternehmer*innen wissen theoretisch, was sie in Krisenzeiten machen sollen, fühlen sich aber aufgrund der Vielzahl an und Schnelllebigkeit der Herausforderungen überfordert. Sie bleiben passiv. Was kann man diesen Personen raten? Steinhäuser antwortet: “Das anfängliche Gefühl der Überforderung ist völlig normal und wir dürfen uns auch so fühlen. Wir müssen nur irgendwann den Schalter umlegen und in die Gestalter*innen-Rolle wechseln, sonst bleibt unsere ganze Situation fremdbestimmt.” 

Sedivy ergänzt: “Zu den future skills gehört auch die Analyse- und Organisationsfähigkeit, die man hier einsetzen kann. Oft hilft es, ein Problem in kleine Teilbereiche zu zerlegen und die Situation Schritt für Schritt zu bearbeiten. Kleinere Herausforderungen lassen sich gefühlt einfacher meistern, als große.” In einer Sache sind sich die Expert*innen einig: Um Dinge zu ändern, braucht es einen Fixstern, ein persönliches Ziel, auf den hingearbeitet werden kann. “Ich beobachte sehr oft, dass etablierte und junge Unternehmer*innen aus Panik plötzlich versuchen, hundert Dinge gleichzeitig umzusetzen, wovon eine Idee schlechter ist als die andere. Wenn wir aber ein Ziel vor Augen haben, können wir unsere Handlungen an diesem Ziel ausrichten. Und wenn wir uns kleine Meilensteine setzen und diese erreichen, motiviert das zusätzlich und hilft uns, am Ball zu bleiben. Wenn man hier mehrere Menschen motivieren muss, spricht man am besten in Bilder, denn Bilder schaffen Verständnis.”, so Bauer.

Bequemlichkeit und Ego: Zwei Gründe für Passivität

Diese Themen hören wir nicht zum ersten Mal und es gibt auch bereits Lösungsansätze, leitet Oswald eine weitere Frage ein. Viele Menschen weigern sich aber, diese Lösungen zu akzeptieren. Woran liegt das? Reichkendler ist da kritisch: “Passivität ist auch ein Mindset-Thema. Viele Unternehmer*innen verfallen in Schockstarre und tun nichts. Nicht weil sie zu wenig wissen, sondern weil die Situation nicht genug weh tut. Außerdem geht es uns in Österreich einfach zu gut. Wir haben hier keinen Haifisch-Markt, wie in anderen Ländern. Tief in uns drinnen wissen wir, dass uns im schlimmsten Fall der Staat auffängt, selbst wenn wir nichts verändern. Dadurch werden wir beratungsresistent und langsam. Die zentrale Frage lautet also: Wie schmerzhaft muss es werden, damit ich etwas ändere?” 

Steinhäuser ergänzt: “Hinzu kommt, dass die Schmerzlinderung ja nicht sofort nach dem Aktivwerden eintritt, sondern oftmals tut es kurz- bis mittelfristig nochmal mehr weh, bevor es besser wird. Das schreckt viele zusätzlich ab.” Auch Fachgruppen-Obmann Bauer berichtet von seinen Erfahrungen: “Wenn es um Entscheidungen in Unternehmen geht, ist es manchmal leichter, das zu tun, was in der Vergangenheit bereits gemacht wurde. Selbst wenn man weiß, dass es nicht der richtige Weg ist. Denn wenn etwas schiefläuft, kann die Schuld zumindest nicht bei einem selbst liegen, denn es hat ja bis jetzt auch funktioniert.”

Einen weiteren Grund sieht Sedivy im Charakter selbst: “Oft sind Unternehmer*innen auch mit einem großen Ego ausgestattet. Das ist zwar notwendig, um Großes zu erreichen, kann uns aber auch schnell im Weg stehen.” Steinhäusler sieht viel Potenzial im Loslassen: “Im Englischen gibt es den Satz: seeing is believing. Bedeutet: Wenn wir etwas nicht sehen, können wir es auch nicht realisieren. Hier ist eine Offenheit für Veränderungen wichtig, selbst wenn wir das Resultat nicht ganz klar vor uns sehen können. Nur wenn wir Altbekanntes loslassen, haben wir die Hände frei für Neues.”

Sind unsere Marketingbotschaften verwässert?

Die fehlende Entscheidungsfreudigkeit merkt man auch im Marketing, so die Expert*innen. “Viele Unternehmer*innen wollen allen gefallen und legen sich nicht fest. Das sieht man in der Werbung, im Business und im privaten Leben. Unsere Handlungen und unsere Botschaften werden schwammiger”, so Reichkendler. Woran das liegt, fragt der Moderator. “Wenn wir für nichts stehen, kann man auch nicht anecken.” Ob das eine Generationenfrage ist? Steinhäuser sieht das nicht so: “Die jungen Menschen werden zwar gerne so dargestellt, als hätten sie keine Werte. Sie haben aber einfach andere. Früher sind wir mit dem Vorhersagen und Kontrollieren von Situationen sehr weit gekommen. Das funktioniert heutzutage nicht mehr. Wir müssen viel mehr Spüren und Anpassen.” 

Bauer sieht hier ebenfalls keine Alterserscheinung: “Viele verlieren ihre Entscheidungsfreude, weil sie Angst haben, negativ bewertet zu werden. Social Media verstärkt das stark, den zweihundert Kommentare unter dem Post einer Kampagne sind schnell geschrieben und können einen großen Effekt haben. Früher hätten aber keine zweihundert Menschen einen Brief geschrieben. Und wenn, hätte es die Welt nicht mitbekommen.” 

Was braucht es denn, um zur Entscheidungsfreude zurückzufinden? Reichkendler: “Mehr Fokus und weniger Ablenkungen. Wir sollten mehr auf uns selbst hören. Wenn wir mehr bei uns sind, sind wir auch bessere Führungspersonen.” Steinhäusler erklärt: “Es ist gut, eine Vision zu haben und diese mit dem Team zu teilen. Dann gibt es mehr Mitstreiter*innen und alle wissen, wofür sie schwitzen.” Auch beim Keynotespeaker ist Fokus ein wichtiger Aspekt: “Wir müssen uns weniger mit anderen vergleichen. Ich schaue mir auch nicht täglich die anderen Speaker*innen in meiner Nische an.” Bauer: “Wir sollten immer wieder auch die eigene Blase verlassen, in der wir uns bewegen und bewusst neue Leite mit neuen Ideen und Einstellungen treffen. Diese neuen Eindrücke helfen womöglich, Chancen in der Zukunft besser einschätzen zu können.”

Weitere Bilder findet ihr hier und die ganze Aufzeichnung zum Nachsehen hier!

Eure ÖMG

28.06. Content-Exzellenz: mit Handwerk und KI zum Marketingturbo

Neue Regeln im Zusammenspiel von Mensch und Maschine

Egal, um welches Format es geht, ob um Text, Video, Podcast oder Social: Am Ende sind sich alle einig, dass der Content das Wichtigste ist. Eine gute Story, ein spannendes Narrativ, das ist der Kern erfolgreicher Kommunikation. Doch was macht eine gute Geschichte aus? Was sind die Qualitätskriterien? Wie schafft man Content-Diversity, also verschiedene Formate für die richtigen Kanäle? Wo finde ich meine Zielgruppen? Das waren bisher die durchaus fordernden Themen, mit denen sich Creators beschäftigen mussten. Seit ChatGPT die Bühne betreten hat, hat die Diskussion einen neuen Level erreicht: Kann KI mehr als der Mensch? Werden KI-generierte Texte kreative Inhalte aus Brainstormings ersetzen? Weiß KI jetzt oder später mehr über unsere Zielgruppen als wir? Und wird sie irgendwann den Menschen ersetzen oder ein hilfreiches Tool sein, das uns besser macht?

Hier prallen unterschiedliche Meinungen durchaus heftig aufeinander. Mit diesem Spannungsfeld setzen sich Expert:innen aus Agenturen, Corporates und Medien im Rahmen einer Kooperationsveranstaltung von COPE, APA und ÖMG auseinander. Erfahren Sie aus erster Hand, wie Profis mit diesen Herausforderungen umgehen, womit sie erfolgreich sind und auch, was gefloppt ist.

Am Podium:

  • Nicola Dietrich, COPE, 
    Chief Strategy Officer & Mitglied der Geschäftsleitung
  • Ingrid Gogl, Yunex Traffic, 
    Vice President Marketing & Communications
  • Stefanie Kurzweil, Head of Marketing und PR,
    abo-drive
  • Barbara Rauchwarter, APA, 
    Chief Marketing Officer
  • Ena Wegner, WKO, Head of LOOKAUT – 
    Wirtschaftsstorys aus aller Welt

Die Moderation übernimmt ÖMG Präsident Alexander Oswald. 

Wann: Mittwoch, 28. Juni 2023, 17:00 Uhr (Start Livestream: 17:30 Uhr) 

Wo: APA-Pressezentrum, Laimgrubengasse 10, 1060 Wien und Livestream 

Wir freuen uns auf Eure Anmeldungen!

Eure ÖMG

Handlungsfelder und Empfehlungen zu den SDGs für Marketer

Vielleicht haben wir alle lange in einer Fiktion gelebt! Einer Vorstellung in der Wirtschaft ein in sich geschlossenes System ist. Wir haben jahrzehntelang auf die Regulationskraft des Marktes vertraut.

Marketing und der „Markt“?

De facto hat „der Markt“ aber tatsächlich noch nie wirklich funktioniert.
Wir haben als Gesellschaft und Wirtschaft schlicht nicht alle relevanten Marktinformationen berücksichtigt. Waren wir blind? Nein. Wollten wir es nicht wissen? Nein. Wenn wir Marketing als Kreis aus den vielen P´s betrachten und Price, Product, People, Placement, Promotion, Partnership, Process, … usw. betrachten, dann hätten wir in unserer Preisbildung von Beginn an die natürlichen Ressourcen einpreisen müssen. Eigentlich nicht nur das, sondern auch die Schäden, die wir ihnen zufügen.

Da aber viele Ressourcen wie Wasser und Luft vielfach umsonst zur Verfügung standen, waren sie nutzbares Allgemeingut. Während wir also im Marktgeschehen flink die Gewinne (großteils) privatisiert haben, wurden die ökologischen Schäden frech auf das Konto der Allgemeinheit gebucht.

Das System schlägt nun zurück. Wir haben 6 der 9 planetaren Grenzen dermaßen überschritten, dass nachhaltiges Verhalten (gemeint als „bloß keine weiteren Schäden verursachen) uns nicht einmal mehr zu einem 2-Grad führt. (Schon gar nicht etwas, das darunter liegt.) Und gerade in Österreich sind wir mit einer fast weltmeisterlichen Blindheit in Sachen Klimaziele „gesegnet“. Wir werden erst 20-jähriger Verspätung das gesetzliche Ziel der EU erreichen. Beim Bodenverbrauch liegt Österreich um mehr als das Vierfache hinten.

Warum erzählen wir euch Marketeers das?

Was uns alle aktuell weiterbringt ist, die Teams zusammenzuziehen, Gehirnschmalz zu investieren um regenerativer, inklusiver und gerechter zu werden. Ein klassischer Job für Marketing. Denn: Die neue Perspektive soll attraktiv, sinn- und lustvoll sein (sonst sind wir als verwöhnt Tierchen nicht bereit Ressourcen darin zu investieren). Schuldzuweisungen sind sinnlos.

Egal, ob wir meinten die digitale Disruption überlebt zu haben und den 5 Jahres Sprung der Corona-Jahre in Sachen Digitalisierung, nun geht es ab in die regenerative Disruption! „Exponenzial“ ist wahrscheinlich der beste Begriff, um das nötige Tempo, mit dem wir das tun müssen, zu beschreiben. Da wir in wenigen Jahren in einer regenerativeren Wirtschaftswelt ankommen sollten, müssen sich Unternehmen, Handeln, Denken, Wirtschaften, Energiebedarf, Produkte, usw. wandeln.

Marketing Inspiration gefällig?

Diese durchaus radikale Umpriorisierung, um ökonomische Gewinne, aus unser aller Erfolgsmaßstäben zu streichen, braucht neue, werthaltige Ziele. Versuchen wir es doch mit Innovation! D.h. mit wirtschaftlichen Aktivitäten positive Lösungen schaffen und damit zur Bewahrung intakter Ökosysteme und zur Regeneration angegriffener Ökosysteme beizutragen.

Silos und Silodenken hilfen dabei ganz und gar nicht. Unser Wissen muss weitergegeben werden. Prozesse müssen aus ihren Wiederholungsloops herausgeholt werden und branchenweite Kooperationen müssen als Fortschrittsszenarien erkannt werden.

Schaffen wir Orte zum Austausch von Geschichten und Erfahrungen im Zusammenhang mit Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Schaffen wir Lösungen für erneuerbare Energien, für Materialbeschaffung, für Wiederaufbereitung und -verwertung. Von DIY-Experimenten in der Garage bis zu milliardenschweren Unternehmensprojekten. Teilen wir unser kollektives Wissen, ermutigen wir die/den Einzelnen, Maßnahmen zum Schutz unseres Planeten zu ergreifen und geben wir uns gegenseitig die Werkzeuge dafür an die Hand.

Anregungen von der Fachgruppe

Jedes Unternehmen im Marketingbereich hat die Chance etwas zum Besseren zu verändern.

Eine Chance, über die SDGs wirklich auch Mehrwerte zu leisten, werden seitens der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation in einem Whitepaper zusammengefasst. Dieses fasst die wichtigsten Handlungsfelder und Empfehlungen für die Branche zusammen und hilft so einen Einstieg zu finden.

„Die SDGs stellen eine große Vision dar, die sich ohne unternehmerisches Engagement nicht umsetzen lässt. Meine feste Überzeugung ist: Wenn Unternehmen diesen Veränderungsprozess jetzt aktiv gestalten und für sich nutzen, werden sie als Gewinner daraus hervorgehen. Und deshalb kann keine Werbe- oder PR-Kampagne in diesem Jahrzehnt mehr ohne den Hintergrund der SDGs aufgesetzt werden.“ 

https://werbungwien.at/neuigkeiten-aktuelles/

Hier geht es zum Download des Whitepaper >>

KI – Superkolleg*in oder Gfrast?

Im Rahmen der Diskussion werden wir uns bemühen zu klären, wie sich die Arbeit (im Marketing) durch den bevorstehenden massiven Einsatz von KI verändern wird. Dazu sprechen wir mit Expert*innen aus dem Marketing und anderen Bereichen, um von diesen zu lernen.

Künstliche Intelligenz (KI) wurde plötzlich präsent und es stellt sich die Frage, ob sie eine Bereicherung oder eher eine Bedrohung für unsere Arbeit als Marketingexpert*innen darstellt. In unserem Event am 24. April ab 17:30 in der Moon City (E-Mobility Store, Kärntner Straße 26, 1010 Wien), werden wir uns dieser Frage widmen und zusammen mit Expert*innen diskutieren, wie wir KI in unsere Arbeit integrieren können und sollen, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen. Anschließend laden wir wieder zum gemütlichen Networking bei Drinks und Snacks ein.

Am Podium:

  • Bernadette Fellner – Business Innovation Lead, PwC
  • Alexandra Ebert – Chief Trust Office,  Mostly AI
  • Sabine Walch – CEO danube.ai
  • Nicola Pohoralek – Managing Director GroupM Digital

Wir werden uns mit verschiedenen Aspekten der künstlichen Intelligenz auseinandersetzen, wie beispielsweise ihren Einsatzmöglichkeiten im Marketing, den Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt bzw. die Gesellschaft sowie ethischen Fragen im Zusammenhang mit der Nutzung von KI.

Wir freuen uns auf eure Anmeldungen unter:

Eure ÖMG gemeinsam mit GroupM

Was können Marketer in Sachen Umsetzung der SDGs tun? Vieles!

Moderiert von ÖMG-Präsident Alexander Oswald, diskutierten Expert*innen wie Lena Müller-Kress, Senior Open Innovation Specialist bei winnovation, Sabrina Oswald, Managing Partner bei Futura GmbH, der Gründungsrektor der Charlotte Fresenius Universität Bernhard Sams, Thomas Kaissl, Partnermanager des Climate Lab und Jürgen Bauer, Obmann der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation, welche Rolle Marketing bei nachhaltiger Entwicklung einnehmen kann.

Podium und Publikum kamen gemeinsam zum Schluss, dass die Unternehmen zeitnah Maßnahmen und Strategien zur Erreichung der Ziele für Nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, kurz: SDGs) umsetzen müssen. Gerade die „Wirtschaft“ ist hier besonders gefragt, wenn es darum geht, die Nachhaltigkeitsziele rasch und umfassend zu unterstützen.

Marketing- und Kommunikationsprofis sind bei dieser Kehrtwende besonders gefragt, um einerseits für die Verbreitung der Handlungsempfehlungen, der Werthaltungen und auch für die Attraktivität in einer breiten Zielgruppe zu sorgen. Die Chancen mittels der SDGs einen wirklichen Mehrwert sowohl für Kund*innen als Mitarbeiter*innen zu schaffen, und so einen Wettbewerbsvorteil zu haben, sind sehr groß.

Um nun aber zu wissen, wo man ansetzen kann, wurden seitens der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation die wichtigsten Handlungsfelder und Empfehlungen für die Branche definiert. In einem halbjährigen Prozess mit Expert*innen entstand schließlich ein Whitepaper, das nun im Rahmen des Kooperations-Events von Fachgruppe und ÖMG als Input für die Diskussion herangezogen wurde.

Marketing kann deutlich mehr bewegen, als nur „bunte Bildchen“ zu erzeugen

Lena Müller-Kress, Senior Open Innovation Specialist der winnovation, setzt den Anfangspunkt “Klar ist: Wir müssen jetzt handeln, um eine lebenswerte Zukunft zu erhalten. Dazu sind breite Prozesse nötig, an denen alle in Unternehmen teilnehmen sollten. Breite Kollaboration ist hier das Schlagwort.”

„Marketing und Comms spielen absolut zentrale Rollen, vielleicht sogar die wichtigste Rolle überhaupt“, setzt Bernhard Sams, von der Charlotte Fresenius Universität fort. Er setzt als Rektor der Universität erstmals in Österreich verschiedene Studiengänge mit Nachhaltigkeitsschwerpunkt auf.

Die Anmerkung von Fachgruppen-Obmann Jürgen Bauer, dass es die Frage sei: „Wie kann Nachhaltigkeit „sexy“, attraktiv und zugänglich für alle gemacht werden?“ bringt durchaus Emotionen in die Diskussion. Kann oder muss nachhaltige Entwicklung attraktiv sein? Thomas Kaissl, Sustainability Experte und Partnermanager des Climate Lab meint: “Bleiben wir bei der Wahrheit. Sonst kommt es zu einem Widerspruch zwischen vorherrschenden Denkstrukturen, Ethik und Verantwortung – und im schlimmsten Falle zu dem ohnehin schon zu verbreiteten ‚Green washing‘“. Das Thema Klimaschutz ist kein Fun Thema, müssen wir es tatsächlich „sexy“ machen? Immerhin ignorieren wir seit Jahren, dass Menschen wegen des übertriebenen Konsums der „westlichen Welt“ sterben?

Bernhard Sams hält fest: „Es ist eine schizophrene Situation: Manche Unternehmen bemühen sich und wollen etwas verändern, die anderen Unternehmen kommunizieren noch immer Reichtum und Wohlstand als Ultimum.“ Für ihn ist klar: „Auch Produkte, die nachhaltig sind, müssen ansprechend sein. Die Kunst der Marketingindustrie: Wie schaffen wir es, dass nicht nachhaltige Produkte cool sind, sonst bleibt es immer nur bei einem moralischen Impetus?“

Medien und Kommunikator*innen spielen eine zentrale Rolle dabei, neue Visionen, neue Ideen in die Köpfe der Menschen pflanzen, neue Motivationsstrukturen, die andere Sachen verherrlichen. Und Budgets so auszurichten, dass damit nachhaltige Veränderung deutlich rascher in Gang kommen kann. Das wäre das Ziel.

Jürgen Bauer hält fest: „Unser Business ist ja auch, Dinge für die Gesellschaft annehmbar und attraktiv zu machen. Vor fünf Jahren war es auch nicht cool, an der Donau Müll einzusammeln. Heute ist das so. Die Aufgabe der gesamten Branche ist es, mehr Spirit, mehr Attraktivität hineinzubringen und Handlungsdruck zu erzeugen.“

Der Fokus, dass Marketeers sich dafür stark machen, Nachfrage sinnvoll zu gestalten und ihre Themen auch in einem Gesamtkontext von Klimawandel, Diversität, Gleichbehandlung, mental health usw. zu stellen, eröffnet tatsächlich aus Sicht der Expert*innen viele Perspektiven.

„Alle reden immer noch von Wirtschaftswachstum, wir sollten aber deutlich mehr über Wirtschaft als regeneratives System nachdenken, das nichts an positiven Wachstumsperspektiven einbüßt, aber nachhaltig und ressourcenschonend ist“, so Sabrina Oswald, Vorstandsmitglied der ÖMG.

Wie kann der Weg der Branche nun aber aussehen?

Podium und Publikum sind sich einig: „Vieles ist in der Szene immer noch nicht weitergegangen.“ so Thomas Kaissl. Allerdings pointiert er weiter: „Bei dem, was sich verändert hat, frage ich mich allerdings, ob es trotz oder wegen Marketing passiert ist. Denn: Auch Greenwashing kommt nicht von ungefähr. Ich empfinde Marketing so, das man immer ein bisschen über die Stränge schlägt. Warum machen wir Kommunikation nicht ehrlicher, bodenständiger, transparenter?“, formuliert Kaissl weiter.

Das ganze Set an SDGs ist gewaltig und eher als politischer Handlungsrahmen zu verstehen. Dieser muss für die unternehmerische Umsetzungsebenen angepasst werden. „Es ist erforderlich einen Weg zu finden, wie man die SDGs für sich und sein Team leichter verständlich macht, um rasch in die Umsetzung in Richtung Kund*innen zu kommen“, so Jürgen Bauer weiter.

Nachhaltige Entwicklung zu fördern, bringt Attraktivität bei potenziellen Mitarbeitenden

„Zusammenarbeiten und die Menschen ins Zentrum zu rücken, individuelles Eingehen auf die spezifische Unternehmenskultur und Unternehmen sind als erster Schritt wichtig. Dafür gibt es kein Template. Das muss man im Unternehmen erarbeiten“, so Lena Müller-Kress, winnovation. Im Team die Aktivitäten, Umstellungen und Maßnahmen zu entwickeln, schafft gemeinsame Kraft und neue spannende Zielsetzungen. Denn – so Fachgruppen-Obmann Jürgen Bauer: „Bei den vielen Agenturen, die jung und neu am Start sind, ist dieses Mindset schon etabliert. Mitarbeiter*innen wollen für Unternehmen arbeiten, deren Tun einen Sinn hat.“ Wie können wir alle in der Branche also andere Maßnahmen und Reize setzen, um neue Sichtweisen in die Köpfe zu bringen?

Der gesellschaftliche Wandel findet statt, Marketing muss „reinhören“ und identifizieren, welche Strömungen es gibt und welche helfen, die Kraft der Veränderung zu entfachen. Viele junge Menschen und auch die polarisierende Debatte rund um Klimakleber*innen sind dafür verantwortlich, dass mehr und mehr Leute darüber nachdenken. Aber es gibt Kritik an den Medien. „Viele der an SDGs ausgerichteten Unternehmen kommen in den Medien gar nicht oder nur selten vor. Für diese Player muss man Sichtbarkeit schaffen und neue Vorbilder etablieren“, so Sabrina Oswald, Futura.

Hier finden Sie den gesamten Nachbericht inklusive APA-Fotogalerie.

Hier geht es zur Aufzeichnung des Live-Streams.

ÖMG stellt sich in den Dienst der aktuellen Klima-Herausforderungen

Die Themen für die kommende Zwei-Jahres-Periode der Österreichischen Marketing-Gesellschaft sind klar und ein wirklich großes Vorhaben: Impulse, Workshops, Kooperationen und Denkanstöße werden für alle Mitglieder der ÖMG rund um die von der UN formulierten SDGs (Sustainable Development Goals) angeboten.

Mitwirken werden dabei nicht nur Marketing-Expert*innen, sondern Branchenspezialist*innen, die z.B. im Bereich Industrie angesiedelt sind, darüber hinaus natürlich Profis aus dem Umweltbereich. Ein erster Wandel wurde dazu im Vorstand der ÖMG vollzogen, der sich ganz klar zu den nötigen Veränderungen im Marketing bekennt und diese maßgeblich mitgestalten will.

Der neu gewählte ÖMG-Vorstand setzt damit ein Statement in eine Branche, die zu dieser Veränderung beitragen kann. Verschrieben haben sich dieser Ausrichtung für die kommenden Jahre das Präsidenten-Duo Barbara Rauchwarter, CMO APA-Gruppe, und Alexander Oswald, Managing Partner Futura, neu hinzugekommen sind Kosima Kovar, Gründerin sgreening und Ada Growth, und Andreas Perotti, Bereichsleiter Marketing & Communications FACC, im Vorstand mittragen werden dies Maimuna Mosser, CCO Ikea Austria, Sabrina Oswald, Managing Partner Futura und Manfred Gansterer, Grundauf.

Unsere Kooperation mit dem Climate Lab

Um diesen selbstgewählten Anforderungen gerecht zu werden, hat die ÖMG ab 2023 eine vitale Kooperation mit dem Climate Lab. Dieses startet im September 2022 als Initiative des österreichischen Klima- und Energiefonds gemeinsam mit Wien Energie, EIT Climate-KIC und Impact Hub in Wien. Ziel des Climate Lab ist eine sektorenübergreifende Bündelung von Kräften und Allianzen, um die Transformation zur Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft zu ermöglichen.

Genau hier soll die Kooperation mit ÖMG ansetzen. Unternehmen, Organisationen, Start-Ups, NGOs und Wissenschaft sollen zusammengebracht werden und die Potenziale und Möglichkeiten für Umsetzungen diskutieren. Marketing mit all seinen Disziplinen kann und soll diesen Wandel sowohl in den Köpfen der Menschen positiv aufladen als auch die vielen Möglichkeiten aufzeigen, die durch neue Zugänge/neues Denken bestehen.

Warum SDGs? Warum Nachhaltigkeit?

Auf der Webseite der ÖMG findet sich ein Ticker – eigentlich genauer ein Countdown. Er zählt die Tage bis Ende 2030. In der Periode von 2020 bis 2030 soll und kann laut dem „Club of Rome“ im Szenario „Giant Leap“ („Riesensprung“) noch der nötige Change geschafft werden, um den Klimawandel herbeizuführen. Dieser „Giant Leap“ kann ermöglichen, dass das Wirtschaftssystem durch mutige, außerordentliche Bemühungen zum Aufbau einer resilienteren Zivilisation beiträgt und die Transformation hin zur Klimaneutralität gelingt.

Warum kann Marketing zum Gamechanger werden?

Die ÖMG versteht Marketing als „Demand-Creation“, also als zentrale Disziplin, um Bedürfnisse der Zukunft mitzugestalten. Dieser Demand muss rasch einem Wandel unterzogen werden. Keine leichte Sache, da (österreichische) Unternehmen „am Markt bestehen müssen“ und diese Märkte aktuell deutlich zu wenig divers, nachhaltig oder auf das Wohlergehen von Planeten und Menschen ausgerichtet sind.

Immer noch ist der einzige Parameter der Wirtschaft reines Wachstum. Ziel der neuen ÖMG-Ausrichtung ist es daher, Allianzen zu bilden und Energie zu investieren, damit gemeinsam, schnell, positiv und innovativ Klimaneutralität erreicht werden kann.

Kreislaufwirtschaft ist dabei ebenso ein Denkansatz, den es rascher voranzutreiben gilt, wie die Aufladung der Thematik an sich mit positiven Aspekten. Sichtweisen, neue KPIs, Bewusstsein etc., die das gesamtgesellschaftliche Wohlergehen, Innovationen, den Wandel mitbewirken können, stehen im Mittelpunkt und sollen neue Potenziale eröffnen, die keine oder wenige neue Ressourcen benötigen.

Was können wir tun? Die Rolle von Marketing bei nachhaltiger Entwicklung

Sind eine soziale, ökologische Orientierung und wirtschaftliches Wachstum vereinbar? Vor dieser Frage steht die Marketingbranche immer häufiger. Einerseits sollen unsere Marketing-Strategien die zukünftige Nachfrage schaffen, anderseits müssen sie aber auch mit der aktuellen Lebensrealität, Kundenbedürfnissen und Nachhaltigkeitszielen vereinbar sein.

Im Rahmen unserer Veranstaltung „Was können wir tun? Die Rolle von Marketing bei nachhaltiger Entwicklung“ am 8. März 2023 diskutieren das Climate Lab, die Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation und ÖMG Mitglieder einen nachhaltigen Beitrag und die aktive Mitgestaltung bei DEM wichtigsten Thema unserer Zeit.

  • Wie kann Marketing die Sichtweisen und Einstellungen von Konsument*innen positiv beeinflussen?
  • Was können wir tun, um nachhaltiges Verhalten zu fördern?
  • Was müssen wir in unseren Unternehmen verändern?
  • Wie tragen wir zur Erreichung nachhaltiger Zielsetzungen bei?
  • Was braucht eine dringend benötigte Kehrtwende von uns Marketeers?

Diese und weitere Fragen diskutieren wir unter anderem mit:

  • Jürgen Bauer / Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation
  • Kosima Kovar / sgreening und Ada Growth
  • Lena Müller Kress / winnovation
  • Thomas Kaissl / Climate Lab
  • Bernhard Sams / Charlotte Fresenius Privatuniversität
  • Sabrina Oswald / Futura

Die Moderation leitet ÖMG-Präsident Alexander Oswald.

Termin: 08. März 2023, Start um 17:30 Uhr

Location: Climate Lab, Wien Energie Gebäude, Spittelauer Lände 45, 1090 Wien (Eingang beim Wien Energie Servicezentrum) oder online

Wir freuen uns auf eure Anmeldungen!

Eure ÖMG

Bild ©BruceDixon Unsplash

Video – What’s next?

Bewegtbild zwischen AI, Livestream und -shopping, News, Social Media, Gaming und Spots

Bewegtbild ist so stark im Wandel wie noch nie zuvor. Vom linearen TV über Streaming Plattformen, News im Web und Content auf allen Social Media-Kanälen bis hin zu Live-Shopping. Seit den Corona-Jahren ist zudem auch die Eventbranche hybrid und nicht nur live geworden. Livestreams von Kongressen, Corporate Events, etc. haben sich zum Standard entwickelt. Auch in klassischen Medien (abseits von TV) ist Bewegtbildcontent nicht mehr wegzudenken.

Was erwartet uns aus dem Bereich Bewegtbild noch alles? Wie schauen die Video-Konzepte der Redaktionen aus? Können Livestreams von Events interaktiver werden? Wird der Gaming Bereich den Bewegtbildcontent verändern? Nutzen Unternehmen bereits diesen Boom? Was erweckt die Aufmerksamkeit der Zielgruppe, wie erzielt man Reichweite? Und helfen preisgekrönte Spots dabei? Wie performed man als Unternehmen auf TikTok und Co.? Welche Veränderungen bringt jetzt schon und in Zukunft KI-Technologien? Ist Live-Shopping in Österreich bereits angekommen? Und zahlt dieser Bewegtbild-Boom auf die SDGs ein, wo kann dahingehend optimiert werden?

Diesen und anderen Fragen gehen wir am 25.1.2023 in unserem Hybrid-Event, powered by Braintrust, mit unserem Expert:innen-Panel nach:

  • Impulsstatement: Thomas Stern, Geschäftsführer Braintrust
  • Petra Höfer, Leitung On Demand Dienste ORF
  • Nicola Dietrich, Chief Strategy Officer COPE Group
  • Nana Siebert, stv. CR Der Standard
  • Bernhard Brückl, General Manager Marketing KIA Austria

Beginn: 17.00

Start Livestream: 17.30

Location: Braintrust Videostudio, Renngasse 10, 1010 Wien

Wir freuen uns auf euch!

Euer ÖMG Team