Marketeer´s Mind Video

🚀 Die Marketing-Welt steht vor Herausforderungen wie Fachkräftemangel und KI-Transformation. Wir sind als ÖMG angetreten um Marketing wieder „great“ zu machen. In Zusammenarbeit mit der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation präsentieren wir euch: The Marketeer’s Mind! 🎥

Das erste Video einer spannenden Videoserie, die Einblicke in die Denkweise von Marketeer´s bietet und den Dialog über aktuelle und essenzielle Branchenthemen fördert.

🔍 Wie gehen Sie mit Herausforderungen um? 
🌍 Welche Rolle spielen Nachhaltigkeit und Diversität? 
📈 Wie digital und automatisiert ist Ihr Marketing?

Das erste Interview fand mit Birgit Reischl statt, moderiert von Alexander Oswald, Präsident des ÖMG. Schaut gleich mal rein, hier geht es zum Marketeer´s Mind Video!

Meldet euch noch zu unserem Sommerfest an!

Nachbericht & Aufzeichnung: The Rise of Voice Marketing

In Kooperation mit der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation und RMS Radio Marketing Service luden wir am 11. Juni 2024 zum Event „The Rise of Voice Marketing” in das APA Pressezentrum ein.

Nach einem Impulsvortrag von Joachim Feher, Geschäftsführer RMS Austria, diskutierten Sprecherin und Sängerin Melanie Fedl, Harald Sulzbacher, gosh! Audio Agentur und Viktoria Zischka, Senior Media Consultant Retail Media Billa und ÖMG Vorständin unter der Moderation von ÖMG Präsident Alexander Oswald über die neuesten Trends und Innovationen in der Welt der Stimme.

Die Superkraft von Audio

Den Auftakt machte Joachim Feher mit einem Impulsvortrag. „Marken brauchen eine Seele. Audio hat eine Superkraft: es ist der direkte Zugang zur Emotion. Und: Wir können zwar oft wegschauen, aber meist nicht weghören“, so der Audiomarketing-Experte. Fakt ist, dass wir bis zu dreimal schneller sprechen als schreiben. Insofern dürften sich Sprachsteuerungen als wichtiges Eingabetool in Zukunft etablieren und viele Tastenfelder ablösen. Sprache sei intuitiv, niederschwellig – und eine wichtige Datenquelle, betonte Feher.

Denn sprachgesteuerte Geräte des Alltags sammeln schon jetzt eine Menge Informationen über uns und etwa ein Drittel der Österreicher*innen besitzt einen Smartspeaker: „Die User*innen liefern den Geräteherstellern damit eine große Datendichte und -tiefe. Für Marketer werden diese Daten in Zukunft eine wichtige Quelle für das Targeting sein“, so Feher. Schließlich sagt Sprache viel über uns aus: Sie gibt Aufschluss über unser Alter, unseren Bildungsstand (Wortschatz), über unsere Herkunft (Dialekt), Vitalität, Bedürfnisse und sogar Krankheiten.

Im Voice Shopping hingegen sieht er den Trend eher rückläufig. Menschen würden ungerne Produkte kaufen, ohne sie vorher gesehen zu haben.

Feher gab auch einen Überblick über das breite Anwendungsfeld, das es bereits in Sachen KI und Audio gibt: Dieses reicht von virtuellen und synthetischen Stimmen über Text-to-Speech und Speech-to-Text-Anwendungen über Übersetzungen und Synchronisationen bis hin zu Optimierungen von Textinhalten – etwa, wenn unnötige Füllwörter aus einem Audiofile gelöscht werden – sowie semantischen Analysen.

Welche Zielgruppen sind empfänglich?

Es sind nicht nur die jungen Early Adopters, die KI als Begleiter*in im Alltag nutzen, sondern auch die älteren Generationen, die aus ganz praktischen Gründen Sprachsteuerungen einsetzen – etwa, weil die Schrift am Display einfach zu klein sei, beobachtet Viktoria Zischka und sagt: „KI hat einen großen Convenience-Aspekt.“

Wo bleibt die Emotion?

Das Radio nutzt bereits testweise zahlreiche KI-Anwendungen, die zudem Kosten einsparen. Etwa, wenn aktuelle Wetter- oder Verkehrsmeldungen durch KI gelesen werden können, und zwar zu jeder Tages- und Nachtzeit. In Deutschland streamen bereits zwei Radiosender, Absolut Radio AI und bigGPT, in denen von der Moderation bis zur Musikauswahl alles KI-generiert ist. Was hier aber definitiv noch fehlt, sei die Emotionalität und Spontanität, so Feher. „Was KI – noch – nicht kann, ist, Unerwartetes und nicht Höchstwahrscheinliches zu liefern. Unerwartetes, Neues ist im Marketing aber nötig, um Überraschungseffekte und Aufmerksamkeit zu generieren.“

Das sieht auch Melanie Fedl so. Die Sprecherin und Sängern setzt sich viel mit KI auseinander und hat Spaß daran, neueste Anwendungen zu testen. Dabei erkennt sie immer wieder: Vor allem was die feinen Nuancen und die Betonung einzelner Worte betrifft, hat die KI noch Aufholbedarf. „Da fehlt ein Stück Seele“, so Fedel. Und Feher betonte: „Audio ist ein wichtiges Tool, um Marken eine Seele zu geben. Insofern wird die menschliche Stimme weiterhin eine wichtige Rolle spielen.“

Auch Sounddesigner, Komponist und Musikproduzent Harald Sulzbacher sieht in der fehlenden Emotionalität noch Aufholbedarf bei der KI: „Es kommen bereits viele Kund*innen mit großem Know-how auf uns zu und fragen, ob wir das besser können als die KI. Wir müssen ihnen den Unterschied klar machen: Eine Emotionalisierung können wir mit KI noch nicht erreichen. Dazu braucht es den menschlichen Funken“, so der Audiomarketing-Berater.

Einig war man sich aber, dass KI-Anwendungen sich derzeit rasant verbessern. Viktoria Zischka plädierte dafür, an den Innovationen dranzubleiben: „Aber auch der menschliche Faktor darf bleiben, wir müssen uns nur immer wieder neu erfinden. Ich sehe Technik in harmonischer Verbindung mit dem Menschen“, so die Medienexpertin.

KI kann Radiospots

Was die KI jedenfalls schon kann, ist das Erstellen von Radiospots, die nicht unbedingt kreativ sein müssen, sondern eine simple Botschaft haben –  wie etwa einen Abverkauf. Mit Anwendungen wie Adthos oder Radio Ad Maker ließen sich in nur wenigen Minuten bereits ganz passable Radiospots generieren. „Viel Originalität darf man sich aktuell aber noch nicht versprechen“, so Feher. Was die Quantität angehe, eröffne KI aber neue Möglichkeiten: Ein Lebensmitteldiskonter etwa brachte mit dem Projekt Sara kürzlich die ersten KI-basierte Audio-Kampagne mit einer geklonten menschlichen Sprecherstimme heraus: 2.500 hyperlokale, individualisierte Spots wurden von Sara produziert.

Rollt eine Content-Lawine auf uns zu?

Wenn es nun schon so einfach und günstig ist, Inhalte zu produzieren, wird uns dann bald eine Content-Lawine überrollen – und wo bleibt die Markenidentität? Diese Frage stellte Moderator Alexander Oswald den Teilnehmenden. „Ich sehe eine Riesenwelle Schrott auf uns zukommen – sie wird aber auch wieder vergehen“, so Fehers Einschätzung.

Konkrete Tipps für KI-Rookies

Die Erfahrungen der Runde zeigten, dass das Interesse und die Offenheit gegenüber KI im Voice Marketing bereits groß ist. Was raten sie all jenen, die sich bisher noch wenig mit diesen Anwendungen befasst haben? „Einfach machen und experimentieren. Die KI lacht uns ja nicht aus. Einlesen, einhören, Expert*innen befragen“, riet Viktoria Zischka den Marketingverantwortlichen. Auch Alexander Oswald riet, sich dem Thema ergebnisoffen zu nähern: „Man weiß nie, welche positiven Aspekte sich daraus ergeben. Der APA-Tech Podcast Always On mit Clemens Prerovsky hatte zum Beispiel besonders eine gute Auswirkung auf das Employer Branding.“ Melanie Fedel beobachtete hingegen: „Viele meiner Kund:innen ist KI noch unheimlich. Ich empfehle ihnen, sich mit ihr auseinanderzusetzen, um sie bestmöglich für sich nutzen zu können. Aber auch, um sie besser kontrollieren zu können.

KI hilft

Einig war man sich, dass KI im Bereich Voice Marketing derzeit gut als Ideengeber und Inspiration diene, als Unterstützung im Berufsalltag und um unterschiedliche Perspektiven einzubeziehen. Die Feinarbeit aber müssten immer noch Profis der Branche übernehmen, um eine entsprechende Qualität und Originalität zu erschaffen. „KI hilft“, fasste es Joachim Feher zusammen, „sie macht uns im Voice Marketing schneller und vielfältiger. Aber es braucht Profis, die den Rahmen schaffen und gute Prompts schreiben.“

Alexander Oswald hat eine sehr verständliche Erklärung der Funktionsweise eines LLMs erwähnt, hier findet ihr es!

Weitere Bilder findet ihr hier und für alle die nicht bei unserem Event „The Rise of Voice Marketing“ dabei sein konnten, hier die Aufzeichnung!

Meldet euch gleich zu unserem Sommerfest am 9. Juli an!

Nachbericht: KI & Events – Hype oder Fail?

Unser ÖMG Event zum Thema „Events“ oder der kniffligen Frage rund um dieses Thema, wie etwa: Werden Hologramme freundlich auf Veranstaltungen grüßen und die KI im Catering nichts anbrennen lassen?

Wird uns in Zukunft ein Hologramm freundlich zum Kongress begrüßen? Ein Roboter im Stadion das Bier ausschenken und nach dem Festival den Müll entsorgen? Und wo(zu) braucht es dann eigentlich noch Mitarbeiter*innen aus Fleisch und Blut?

Über die Chancen und möglichen Risiken beim Einsatz von KI für Events diskutierten am 15. Mai auf Einladung der Österreichischen Marketing Gesellschaft (ÖMG) und Braintrust unter der Moderation von Sabrina Oswald, Vorstand der ÖMG, Thomas Kenyeri, CVO & Gründer KESCH; Barbara Rauchwarter, CMO APA und ÖMG Präsidentin; Gerald Reischl, Vice President Corporate Communications AT&S und Angelika Reschenauer, COO BRAINTRUST.

Für alle die diese Veranstaltung nachschauen wollen:

https://events.streaming.at/oemg-20240515

Dass KI für die Eventbranche bereits eine wesentliche Rolle spielt und sich in Zukunft rasant entwickeln wird, darüber waren sich die Expert*innen aus der Medien- und Eventbranche einig. Thomas Kenyeri stellte fest: „Wer sich nicht mit KI beschäftigt, wird entweder von ihr ersetzt, oder für jemanden arbeiten, der sich mit KI beschäftigt hat.“ Dem stimmte auch Angelika Reschenauer zu: „KI wird in kürzester Zeit viele Bereiche des Lebens fundamental verändern, sowohl beruflich als auch privat“,sodie Braintrust COO, die einleitend die Ergebnisseeiner Blitzumfrage unter ÖMG-Mitgliedern und Braintrust Kund*innen vorstellte: Bereits rund 70 % aller Befragten aus der Marketingbranche arbeiten demnach bereits in irgendeiner Art mit KI. Österreichs Event- und Marketingverantwortliche scheinen sich der Relevanz des Themas also bewusst zu sein.

KI & Events: Welche Chancen und welche Gefahren warten auf uns?

90 % der Befragten gaben außerdem an, dass KI aus ihrer Sicht die Zukunft des Eventmanagements verändern wird. 60 % planen bereits fix ein, KI im Eventmanagement einzusetzen. 74 % erwarten sich dadurch eine Erhöhung der Arbeitseffizienz, 55 % sehen eine Qualitätsverbesserung als Potenzial und 55 % ein verbessertes Einladungs-Targeting und mehr interaktives Erlebnis für die Kund*innen. Als Gefahren beim Einsatz von KI im Eventmanagement schätzten die Befragten vor allem das unkritische Übernehmen des KI generierten Outputs ein, sowie Mitarbeiter*innen, die sich zu sehr auf KI verlassen würden.

KI & Events: Status quo

Wie häufig KI bei der Konzeption, Planung und Durchführung von Events bereits im Einsatz ist, zeigten die vielfältigen Anwendungsbeispiele der Expert*innen. Etwa bei digitalen Einladungsmanagementtools, für Bild- und Textgenerierung, treffgenauere Einladungslisten, Simultanübersetzungen aber auch im Bereich der Assistenzen – etwa Support-Chatbots, die gezielt für einen bestimmten Themenbereich trainiert werden. Selbst in der kreativen Konzeption wird KI bereits erfolgreich eingesetzt, wie Thomas Kenyeri berichtete: „Wir haben einem Kunden eine KI generierte Visualisierung präsentiert, und er wollte das genauso umgesetzt haben.“

Freundlich grüßt das Hologramm

Nicht nur bei der Konzeption und Planung, auch beim Event selbst würde KI bereits häufig eingesetzt, so Thomas Kenyeri: „Erst vor kurzem haben wir einen kompletten KI-Event umgesetzt, von KI-Fotobox bis hin zu Avataren, die sich selbst auf der Bühne vorstellen.“

Er wies darauf hin, dass man in der Diskussion vor allem die mittels KI gesteuerte Robotik nicht vergessen dürfe: „Es sind derzeit Hologramm-Avatare in Entwicklung, die schon bald Besucher*innen begrüßen und mit ihnen sprechen könnten. Und im Catering wird man aufgrund fehlender Arbeitskräfte ohne Robotik bald nicht mehr die hohen Standards erfüllen können, die wir uns wünschen – ein Roboter in der Küche lässt nichts anbrennen. Im Frankfurter Waldstadion räumen bereits Roboter den Müll auf oder schenken das Bier aus. Wenn das gut funktioniert, wird es das in spätestens zwei Jahren überall geben“, so der Event-Experte über die Zukunft von KI-Anwendungen in der Veranstaltungsbranche.

KI, Events & Datenschutz

Eine Stärke von KI liege aber auch in der Verarbeitung der vielfältigen Daten, die im Eventbereich gesammelt würden. Darüber war man sich ebenso einig, wie über die Tatsache, dass sich daraus zahlreiche datenschutzrechtliche Themen ergeben. „Man sollte diese Daten nicht ungefiltert der KI füttern“, findet ÖMG-Präsidentin Barbara Rauchwarter. Wichtig sei es in jedem Fall, die Besucher:innen eines Events vorab über den Einsatz von KI zu informieren.

Auch für die Medienbranche kann KI im Bereich der Datenanalyse sehr nützlich sein: „Ich sehe den Einsatz von KI vor allem im Bereich der Datenauswertung und -verschneidung, beim Datenclustering und in der Nachbereitung von Events und Servicierung der Kund*innen“, so Barbara Rauchwarter.

Inklusiver dank KI

Auch in Sachen Integration birgt der Einsatz von KI großes Potenzial – wenn auch manche Funktionen aktuell noch sehr fehleranfällig seien: „Die Zielgruppe von Events lässt sich mithilfe von KI erweitern, vor allem in Hinblick auf Barrierefreiheit, Gebärdensprache oder Simultanübersetzungen“, so Gerald Reischl. Vor allem aber Simultanübersetzungen seien aktuell noch sehr fehleranfällig, wie auch eine testweise Demonstration während des Events zeigte. „Das ist nur eine Momentaufnahme. Die Technologie verbessert sich rapide“, zeigte sich Thomas Kenyeri überzeugt.

Bedroht KI unsere Arbeitsplätze?

Bei dem rasanten Fortschritt und den vielfältigen Anwendungsgebieten von KI stellte sich in der Runde unweigerlich die Frage nach der Sicherung von Arbeitsplätzen. „Die Kompetenz wird nicht sterben, im Gegenteil – sie wird mehr denn je benötigt werden. Es muss sich also keiner fürchten“, so Angelika Reschenauer.

Gerald Reischl hingegen äußerte seine Bedenken im Hinblick auf die Kreativwirtschaft: „Wenn hier keine Entscheidungen von den Veranstaltern getroffen werden, könnten Texter*innen, Fotograf*innen und Videoproduzent*innen sehr wohl in Bedrängnis kommen. Ich sehe kreative Mitarbeiter*innen weiterhin als Schlüssel zu einem erfolgreichen Event.“

Thomas Kenyeri sieht für den Eventbereich eher eine Verschiebung der Ressourcen: „KI spart uns jetzt schon massiv Zeit. Sowohl im Bereich der kreativen Konzeption als auch bei der Sicherheit, etwa wenn es um Pläne für Notausgänge und Security geht, aber auch bei der Adaption von Konzepten auf lokale Veranstaltungsgesetze. Unser Ansatz ist es, die frei gewordenen Ressourcen unserer Mitarbeiter*innen für die Kundenbetreuung einzusetzen, für die Analyse von KI-Daten, den persönlichen Kontakt, oder als Troubleshooter vor Ort.“

Verantwortungsvoller Umgang mit KI

Und auch Barbara Rauchwarter bestätigte: „Sich nur auf die KI zu verlassen, halte ich nicht für machbar. Natürlich setzen wir in der APA-Redaktion KI für Routinetätigkeiten ein, etwa in Form einer Transkriptionssoftware. Aber selbstverständlich gibt es da immer auch eine Qualitätskontrolle durch die Mitarbeiter*innen. Entscheidungen alleine der KI zu überlassen, sehe ich nicht als verantwortungsvollen Weg.“

Schließlich funktioniere die KI immer nur so gut wie die Person, die sie bedient, war man sich einig. „Wir müssen die negativen Seiten der KI kennen, um die positiven Seiten nutzen zu können. Es ist wichtig, verantwortungsvolle Menschen mit Know-how Prompts schreiben zu lassen und den Output der KI von Expert*innen überprüfen zu lassen“, so Gerhard Reischl. Angelika Reschenauer hielt abschließend fest: „Es geht schließlich nicht um den Einsatz von KI um der KI Willen. Es geht darum, dass die Kund*innen am Ende einen Mehrwert haben und wir sie als Agentur beraten, wie sie ihre Ziele noch besser erreichen können.“

Meldet euch gleich zu unserem Sommerfest am 9. Juli an!

Kurzumfrage & Event 15.05.2024 / KI & Events – Hype oder Fail?

In Kooperation mit Braintrust findet am 15. Mai 2024 unser Event mit dem Thema KI & Events – Hype oder Fail? statt.

KI und Datamining, KI und Marketing Automation, aber KI und Event? Auf den ersten Blick scheint kein Zusammenhang offensichtlich zu sein, aber bei etwas Recherche stößt man schon auf einen ganzen Fundus an (potenziellen) Anwendungsmöglichkeiten: Unterstützung bei Textgenerierung & Recherche, treffgenauere Einladungslisten, verstärkte Interaktion mit den Teilnehmer*innen, Bild- bzw. Videoübertragung mit KI-generierter Gebärdensprache und noch vieles mehr wird in Foren und auf Tagungen bereits heftig diskutiert.

Hat KI wirklich das Potenzial, Qualitätsverbesserungen zu generieren und Effizienzpotenziale zu heben, oder besteht die Möglichkeit, dass sich einige Anwendungen als Fail herausstellen? Welche Anwendungen könnten wirklich Zukunft haben, und wo sind die Ergebnisse der KI-Tools noch mehr als rudimentär? Und last but not least: Was lässt sich unter Beachtung des Datenschutzes überhaupt heute oder in Zukunft praktisch umsetzen?
Das und vieles mehr sind die Themen, die die Expert*innen-Runde aus Event-Agenturen, Auftraggeber*innen und Technologie-Spezialist*innen diskutieren werden. Learnings garantiert!

Am Podium diskutieren Thomas Kenyeri, CVO & Gründer KESCH; Barbara Rauchwarter, CMO APA und ÖMG Präsidentin; Gerald Reischl, Vice President Corporate Communications AT&S; Angelika E. Reschenauer, COO BRAINTRUST und Thomas Stern, GF BRAINTRUST, moderiert von Sabrina Oswald, ÖMG Vorständin.

Zusätzlich brauchen wir DICH für die Kurzumfrage: Wird KI das Eventmanagement verändern?

KI ist definitiv eines der Buzz-Wörter des Jahres im Bereich Marketing. Aber KI und Eventmanagement? Wo könnte KI hier zum Einsatz kommen? Und wie seht Ihr das, hat KI im Eventmanagement Potenzial, und wenn ja, in welchen Einsatzgebieten?

Braintrust erhebt in einer Kurzumfrage, welche Erwartungen Du an die Veränderungen des Marketing und des Veranstaltungsmanagements hast! Die spannenden Ergebnisse dazu, werden euch im Zuge des Events präsentiert!

Link zur Teilnahme

WANN: 15.05.2024
EINTREFFEN: 17:30
START: 18 Uhr (Livestream), es besteht eine limitierte Gästeanzahl von 30 Gästen
WO: Braintrust GmbH, Renngasse 10, 1010 Wien

Meldet euch gleich hier an!

Nachbericht & Ergebnisse, Pioneers of Purpose – Die Zukunft nachhaltiger Marketingstrategien

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit und Vielfalt in der österreichischen Marketing- und Kommunikationsbranche? Welche Maßnahmen werden gesetzt? Und wo liegen zukünftig die größten Herausforderungen und Chancen?

Diesen Fragen gingen wir mit der Unterstützung der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation, umgesetzt von marketagent, im Rahmen der Erhebung „Pioneers of Purpose – Die Zukunft nachhaltiger Marketingstrategien“ auf den Grund. Ein Auszug aus den insgesamt 530 Befragungen wurde gestern von Thomas Schwabl/ marketagent in einer kurzen Keynote in den Räumlichkeiten der GroupM präsentiert. Im Anschluss diskutierten die Expert*innen Marlies Banton/ Team Climate, Jürgen Bauer/ Fachgruppe Werbung- und Marktkommunikation, Martin Distl/ GroupM und Dr. Kirstie Riedl/ FH Wiener Neustadt unter der Moderation von Alexander Oswald/ unser Präsident die Implikationen der Studienergebnisse.

Nachhaltigkeit ist relevant für den Unternehmenserfolg

Besonders spannend waren die Erkenntnisse, dass zwar 70 Prozent der befragten Marketingverantwortlichen nachhaltiges Marketing als relevant für den Unternehmenserfolg sehen, die Unternehmensaktivitäten jedoch stark divergieren und auch das Potenzial in Branchen ganz unterschiedlich eingestuft wird. Thomas Schwabl fasst es treffend zusammen: „Es zeigt sich ein typisch österreichisches Bild. Alle finden die Sache gut, aber wenn man ins Detail geht, wird das Engagement immer weniger. Auch ist der Begriff „nachhaltig“ bei vielen bereits negativ behaftet“.

„Wenn sich Nachhaltigkeit und Vielfalt nur in Worten, nicht aber in konkreten Handlungen niederschlagen, kommen wir als Branche nicht weiter. Diese Studie dient nicht nur als Inspiration, für uns ist sie auch eine Antwort auf die Frage, was wir als Branchenvertreter*innen tun können und müssen“, sagt Jürgen Bauer, Obmann der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation. „Das Übernehmen von sozialer und nachhaltiger Verantwortung gehört für uns ganz klar zu Marketing dazu. Da Marketing für „Demand creation“ steht, sind wir Marketer*innen in der Verantwortung nachhaltiges Engagement im doppelten Wortsinn zu zeigen. Diese Umfrage soll einen Status-Quo abbilden und einen Blick auf die Ambitionen der heimischen Marketer*innen werfen“, ergänzt Sabrina Oswald, unsere Vorständin. Im Zuge der Umfrage wurden 530 Marketingentscheider*innen im Zeitraum von Dezember 2023 bis Jänner 2024 mittels Fragebögen befragt.

Noch keine Nachhaltigkeitsstrategie bei mehr als der Hälfte der Befragten

Für 7 von 10 Befragten ist nachhaltiges Marketing für den langfristigen Unternehmenserfolg wichtig, und zwar ungeachtet der Größe des Unternehmens. Auch was Nachhaltigkeit im eigenen Betrieb angeht, sprechen die Ergebnisse eine deutliche Sprache: Obwohl knapp 55 Prozent der Unternehmen noch keine offizielle Nachhaltigkeitsstrategie haben, sieht über die Hälfte der Teilnehmer*innen das Thema als wichtig für ihr eigenes Unternehmen an. Marlies Banton dazu: „Das Verständnis für Nachhaltigkeit wird besser. Auch das Bewusstsein, dass etwas passieren muss. Aber der Weg dahin ist vielen noch nicht klar“.

Etwas anders verhält es sich mit der Gewichtung des Themas in den einzelnen Branchen. Hier sehen die Teilnehmer*innen den größten Bedarf an Nachhaltigkeitsmaßnahmen im Lebens- und Nahrungsmittelsektor (72 Prozent), in der Textilindustrie (68 Prozent) und im Bereich Transport und Logistik (65 Prozent). Das Schlusslicht bilden der Bildungssektor (25 Prozent) der Telekommunikationssektor (24 Prozent) und nur für knapp ein Viertel sind Nachhaltigkeitsmaßnahmen in der Medien-, PR- und Kreativbranche relevant. Hier spielt laut Martin Distl das Mindset eine große Rolle: „Es sind immer die anderen zuständig. Diese Einstellung ist immer noch sehr präsent. Wir müssen aber ins Tun kommen. Hier könnten einheitliche Standards helfen“.

Unternehmen sind aktiv, aber wenig fokussiert

Allgemein hat sich die Bereitschaft, im eigenen Unternehmen in Initiativen zur Förderung von Nachhaltigkeit und Vielfalt zu investieren, in den letzten fünf Jahren bei fast 65 Prozent der Befragten gesteigert und über 80 Prozent sind bereit, diese Bemühungen auch in Zukunft fortzusetzen. Diese Agenden übernehmen jedoch nur bei einem Sechstel der Teilnehmenden spezielle Abteilungen für Compliance, CSR und ESG. Bei einem Viertel werden die Aufgaben über alle Gebiete hinweg in einer Anlaufstelle zusammengefasst und bei einem Drittel werden die Agenden von Abteilungen beziehungsweise Personen mitbetreut, die grundsätzlich andere Tätigkeiten verrichten.

Einen eigenen Nachhaltigkeitsbeauftragten hat nur jedes sechste Unternehmen in dieser Befragung. „Das kann natürlich dazu führen, dass Nachhaltigkeitsaspekte „untergehen“ und nicht die Aufmerksamkeit bekommen, die sie bräuchten, um wirklich etwas zu bewegen und zu verändern“, ergänzt Barbara Rauchwarter, CMO der APA-Gruppe und unsere Präsidentin die Ergebnisse. Das könnte sich in Zukunft ändern. „In Österreich haben wir bereits einige Green-Marketing-Studiengänge oder Masterprogramme mit Nachhaltigkeitsschwerpunkten, die es sonst nirgendwo in Europa gibt“, sagt Dr. Kirstie Riedl.

Um das Bewusstsein und Engagement auch unter den Mitarbeitenden zu fördern, gibt es bei den heimischen Marketer*innen viele Ansätze. Zu den beliebtesten Maßnahmen gehören Recycling- und Abfalltrennungssysteme (60 Prozent), flexible Arbeitszeitmodelle (44 Prozent) und ein Drittel kommuniziert die Nachhaltigkeitsziele aktiv auch innerhalb des Betriebes. Einen Bonus für die Erreichung von Nachhaltigkeitszielen gibt es nur bei 8 Prozent der Befragten.

Herausforderungen bei der Umsetzung

Bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen sehen die befragten Entscheider*innen verschiedene Herausforderungen. Angeführt wird das Ranking von den möglichen höheren Kosten für umweltfreundliche Produkte, Verpackungen oder Prozesse (53 Prozent), gefolgt von mangelndem Wissen über mögliche Maßnahmen (42 Prozent) und das Fehlen von zeitlichen und/oder finanziellen Ressourcen (42 Prozent).

Das oft medial diskutierte Risiko eines Imageschadens durch Greenwashing, ist immerhin für ein Drittel der Befragten eine wahrgenommene Bedrohung. Aber auch ein fehlendes Verständnis für das Thema an sich sowie die schwierige Messbarkeit und Dokumentation von Nachhaltigkeitszielen werden als Herausforderungen genannt. Dies ist insbesondere relevant, da der Branche mit den Berichtspflichten im Sinne der CSRD (Corporate Sustainability Reporting Direktive) so einige neue Dokumentationen ins Haus stehen. Insofern überrascht es wenig, dass fast 80 Prozent der Befragten Nachhaltigkeitszertifikate zum Nachweis von entsprechenden Maßnahmen als wichtig erachten.

Das größte Potenzial für die Optimierung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen im Marketing besteht laut Befragten im Produktmanagement (54 Prozent), in der externen Kommunikation (42 Prozent) – etwa durch Events, Pressearbeit oder Sponsoring – und im Vertrieb (40 Prozent). „Unternehmen müssen ehrlich und genau kommunizieren. Da kommen auch die Marketingagenturen ins Spiel. Viele Unternehmen wissen überhaupt nicht, was sie sagen dürfen und was nicht. Und wir müssen in einer Art und Weise kommunizieren, also ohne Fachbegriffe wie SDGs, dass auch Unternehmen und Menschen außerhalb unserer Blase unsere Botschaften verstehen und ins Tun kommen“, führt Jürgen Bauer weiter aus.

Das Schließen von nachhaltigen Partnerschaften wird als ein großer Hebel in der Zukunft gesehen – nur die Hälfte der Befragten verfügen bereits über solche. Und auch die Zusammenarbeit mit Expert*innen und interne Workshops können die Bemühungen zur Steigerung von Nachhaltigkeit und Vielfalt in den Unternehmen, und dadurch auch im Marketing-Output unterstützen.

„Auch wenn das Thema Nachhaltigkeit und Vielfalt für eine überwiegende Mehrheit – fast 90 Prozent – der Entscheider*innen eine Rolle im Unternehmen spielt, ist die Wichtigkeit und Verantwortung für das Marketing selbst noch lange nicht bei allen angekommen. Es gibt schon sehr gute Ansätze über alle Branchen hinweg, aber auch noch viel Potenzial. Was im „Verordnungswald“ übersehen wird, sind die Potenziale sich durch Innovationen klar zu positionieren. Wir wollen hier auch weiterhin für wertvolle Impulse sorgen und Sparringpartner für ein zukunftsfähiges und nachhaltigeres Marketing für Unternehmen sein“, sagt Alexander Oswald, Moderator des Abends und unser Präsident.

Die Ergebnisse der Studie findet ihr hier und weitere Bilder hier!

Falls ihr nicht vor Ort dabei sein konntet, findet ihr hier die Aufzeichnung!

Im Gespräch mit AMS-Chef Johannes Kopf

Von Digitalisierung über den Fachkräftebedarf bis zu Marketingthemen diskutieren wir in unserem Einzelgesprächsformat „Let´s talk“ mit Johannes Kopf, Vorstandsvorsitzender des AMS Österreich. Die Premiere unseres ganz persönlichen Gesprächsformats hatte 2023 ganz toll funktioniert und viel positives Feedback bekommen, nun legen wir nach!

Wir fühlen dem österreichischen Arbeitsmarkt und den vielfältigen Themen, wie z.B. dem hohen Fachkräftebedarf auf „den Zahn“ und das mit niemand Geringerem als Johannes Kopf.

Die Moderation leitet ÖMG Präsident Alexander Oswald.

WANN: 01.02.2024

WO: APA Pressezentrum 

EINTREFFEN: 17:30 Uhr

START: 18:00 Uhr

LIVESTREAM

Bitte merkt euch diesen Termin vor.

Anmeldung

(c)Tanja Hofer

Unsere ÖMG-Umfrage zum Thema „Nachhaltigkeit“ der Marketing- und Kommunikationslandschaft

Wie wichtig ist dieses Thema unserer Branche? Diese Frage stellen wir uns, gemeinsam mit der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation, und bitten Euch als Mitglieder um Eure Sichtweise zum Thema Nachhaltigkeit in der Marketing- und Kommunikationslandschaft.

Die Umfragezeit beträgt 5-7 Minuten, das Thema selbst bewegt uns voraussichtlich noch einige Generationen lang. Eure Antworten bleiben 100% anonym und werden nur statistisch ausgewertet.

Als Dankeschön für Eure Teilnahme stellen wir Euch sehr gerne die Ergebnisse dieser Studie zur Verfügung.

Vielen Dank für Eure Teilnahme! Hier der Umfragelink!
Eure ÖMG

ÖMG Neujahrsparty am 10.01.2024

Liebe ÖMG Mitglieder und solche, die das noch werden wollen,

am 10.1.2024 ab 17 Uhr findet sie statt. Die beste Party zum Jahresstart:

ÖMG Neujahrsparty im Loft Z13 statt.

Wir bauen in der grandiosen Location Loft Z13 in der Zollergasse 13/1 das Ding im Marketing in den kommenden Jahren. Und dazu ist euer Input gefragt!

Was ist DAS Ding mit dem wir alle uns im Marketing in den nächsten Jahren beschäftigen werden? Welche Spuren müssen wir als Marketeers hinterlassen? Kreative Spuren? Carbon Hand- oder Footprints? Künstliche, kreative Intelligenzen? Marketingautomatismen?

Wir sind die Baumeister*innen der Zukunft. Wir schaffen den Demand der Zukunft. Aber mit welchen Trends und Gegebenheiten werden wir uns wirklich auseinandersetzen müssen?

Die Teilnehmer*innen haben bereits eines erhalten, oder erhalten am Event ein Holzstück. Es ist dies ein Baustein einer Skulptur – wir nennen diese Skulptur, das „MarkeDing“.
Sie wird gemeinsam aus allen mitgebrachten Bausteinen gebaut und zwar mit dem grandiosen Team der Do Something Great Co-Working-Werkstatt kuratiert und aus vielen Ideen geschaffen von Jan Hosa.

Seid dabei!

Lasst uns gemeinsam DAS Sinnbild einer gemeinsamen Vision zur Zukunft des Marketings erbauen. Macht mit – entweder durchs selbst mitbauen oder gerne auch mit Meinungen, Zwischenrufen oder Einbringen. Gebt dem „MarkeDing“ Eure Handschrift.

Wir freuen uns auf euer Kommen!

WO: Z13 Loft, Zollergasse 13/1, 1070 Wien
Anfahrtsinfo: bitte bei der Anfahrtbeschreibung 13/1 in Navigation und/ oder Google Maps eingeben. Das Loft befindet sich gegenüber von Cafe Europa und oberhalb des Interiorshops Johann.

Anmeldungen hier!

Eure ÖMG

(c) Bilder Location Loftz13

Nachbericht & Aufzeichnung / Die Stimmung is a miese? Aufbruch aus der Krise

Wir luden am 16.10. in Kooperation mit der WKO Fachgruppe Werbung- und Markenkommunikation Branchenexpert*innen zum Netzwerkevent. Das Thema des Events: “Die Stimmung is a miese! Aufbruch aus der Krise”. Kabarettist und Autor Alexander Sedivy eröffnete den Abend mit einer humorvollen Keynote. Im Anschluss diskutierte ein Panel, bestehend aus Jürgen Bauer/WKW, Lisa Reichkendler/Food Tribe, Vera Steinhäuser/Sie & Ich Kommunikationsberatung und Sedivy selbst, wie Marketingverantwortliche und Unternehmer*innen Unsicherheiten besser meistern können und welche Skills dafür erforderlich sind. 

Richtig mit Krisen umgehen lernen

“Wir leben in einer VUCA-Welt… ”, beginnt Alexaner Sedivy das Programm. “Veränderungen und Herausforderungen treten in unserer Welt immer schneller und häufiger auf. Das erschwert natürlich eine langfristige Planung. Zudem haben wir einen Skill Gap, also eine Kluft zwischen den Fähigkeiten, die wir haben und jenen, die wir in der Zukunft brauchen – sogenannten future skills. Laut einer deutschen Studie wissen aber nur 20 % aller Unternehmen von diesem Gap und können deshalb nicht entsprechend handeln oder sich richtig weiterentwickeln.” Gerade das wird in Zukunft aber gefragt sein. “Wir dürfen uns upskillen”, so der Keynotespeaker. 

Ein ähnliches Bild zeichnet Moderator Alexander Oswald, unser Präsident, am Anfang der Paneldiskussion mit einem weiteren Umfrage-Insight: Viele Unternehmer*innen wissen theoretisch, was sie in Krisenzeiten machen sollen, fühlen sich aber aufgrund der Vielzahl an und Schnelllebigkeit der Herausforderungen überfordert. Sie bleiben passiv. Was kann man diesen Personen raten? Steinhäuser antwortet: “Das anfängliche Gefühl der Überforderung ist völlig normal und wir dürfen uns auch so fühlen. Wir müssen nur irgendwann den Schalter umlegen und in die Gestalter*innen-Rolle wechseln, sonst bleibt unsere ganze Situation fremdbestimmt.” 

Sedivy ergänzt: “Zu den future skills gehört auch die Analyse- und Organisationsfähigkeit, die man hier einsetzen kann. Oft hilft es, ein Problem in kleine Teilbereiche zu zerlegen und die Situation Schritt für Schritt zu bearbeiten. Kleinere Herausforderungen lassen sich gefühlt einfacher meistern, als große.” In einer Sache sind sich die Expert*innen einig: Um Dinge zu ändern, braucht es einen Fixstern, ein persönliches Ziel, auf den hingearbeitet werden kann. “Ich beobachte sehr oft, dass etablierte und junge Unternehmer*innen aus Panik plötzlich versuchen, hundert Dinge gleichzeitig umzusetzen, wovon eine Idee schlechter ist als die andere. Wenn wir aber ein Ziel vor Augen haben, können wir unsere Handlungen an diesem Ziel ausrichten. Und wenn wir uns kleine Meilensteine setzen und diese erreichen, motiviert das zusätzlich und hilft uns, am Ball zu bleiben. Wenn man hier mehrere Menschen motivieren muss, spricht man am besten in Bilder, denn Bilder schaffen Verständnis.”, so Bauer.

Bequemlichkeit und Ego: Zwei Gründe für Passivität

Diese Themen hören wir nicht zum ersten Mal und es gibt auch bereits Lösungsansätze, leitet Oswald eine weitere Frage ein. Viele Menschen weigern sich aber, diese Lösungen zu akzeptieren. Woran liegt das? Reichkendler ist da kritisch: “Passivität ist auch ein Mindset-Thema. Viele Unternehmer*innen verfallen in Schockstarre und tun nichts. Nicht weil sie zu wenig wissen, sondern weil die Situation nicht genug weh tut. Außerdem geht es uns in Österreich einfach zu gut. Wir haben hier keinen Haifisch-Markt, wie in anderen Ländern. Tief in uns drinnen wissen wir, dass uns im schlimmsten Fall der Staat auffängt, selbst wenn wir nichts verändern. Dadurch werden wir beratungsresistent und langsam. Die zentrale Frage lautet also: Wie schmerzhaft muss es werden, damit ich etwas ändere?” 

Steinhäuser ergänzt: “Hinzu kommt, dass die Schmerzlinderung ja nicht sofort nach dem Aktivwerden eintritt, sondern oftmals tut es kurz- bis mittelfristig nochmal mehr weh, bevor es besser wird. Das schreckt viele zusätzlich ab.” Auch Fachgruppen-Obmann Bauer berichtet von seinen Erfahrungen: “Wenn es um Entscheidungen in Unternehmen geht, ist es manchmal leichter, das zu tun, was in der Vergangenheit bereits gemacht wurde. Selbst wenn man weiß, dass es nicht der richtige Weg ist. Denn wenn etwas schiefläuft, kann die Schuld zumindest nicht bei einem selbst liegen, denn es hat ja bis jetzt auch funktioniert.”

Einen weiteren Grund sieht Sedivy im Charakter selbst: “Oft sind Unternehmer*innen auch mit einem großen Ego ausgestattet. Das ist zwar notwendig, um Großes zu erreichen, kann uns aber auch schnell im Weg stehen.” Steinhäusler sieht viel Potenzial im Loslassen: “Im Englischen gibt es den Satz: seeing is believing. Bedeutet: Wenn wir etwas nicht sehen, können wir es auch nicht realisieren. Hier ist eine Offenheit für Veränderungen wichtig, selbst wenn wir das Resultat nicht ganz klar vor uns sehen können. Nur wenn wir Altbekanntes loslassen, haben wir die Hände frei für Neues.”

Sind unsere Marketingbotschaften verwässert?

Die fehlende Entscheidungsfreudigkeit merkt man auch im Marketing, so die Expert*innen. “Viele Unternehmer*innen wollen allen gefallen und legen sich nicht fest. Das sieht man in der Werbung, im Business und im privaten Leben. Unsere Handlungen und unsere Botschaften werden schwammiger”, so Reichkendler. Woran das liegt, fragt der Moderator. “Wenn wir für nichts stehen, kann man auch nicht anecken.” Ob das eine Generationenfrage ist? Steinhäuser sieht das nicht so: “Die jungen Menschen werden zwar gerne so dargestellt, als hätten sie keine Werte. Sie haben aber einfach andere. Früher sind wir mit dem Vorhersagen und Kontrollieren von Situationen sehr weit gekommen. Das funktioniert heutzutage nicht mehr. Wir müssen viel mehr Spüren und Anpassen.” 

Bauer sieht hier ebenfalls keine Alterserscheinung: “Viele verlieren ihre Entscheidungsfreude, weil sie Angst haben, negativ bewertet zu werden. Social Media verstärkt das stark, den zweihundert Kommentare unter dem Post einer Kampagne sind schnell geschrieben und können einen großen Effekt haben. Früher hätten aber keine zweihundert Menschen einen Brief geschrieben. Und wenn, hätte es die Welt nicht mitbekommen.” 

Was braucht es denn, um zur Entscheidungsfreude zurückzufinden? Reichkendler: “Mehr Fokus und weniger Ablenkungen. Wir sollten mehr auf uns selbst hören. Wenn wir mehr bei uns sind, sind wir auch bessere Führungspersonen.” Steinhäusler erklärt: “Es ist gut, eine Vision zu haben und diese mit dem Team zu teilen. Dann gibt es mehr Mitstreiter*innen und alle wissen, wofür sie schwitzen.” Auch beim Keynotespeaker ist Fokus ein wichtiger Aspekt: “Wir müssen uns weniger mit anderen vergleichen. Ich schaue mir auch nicht täglich die anderen Speaker*innen in meiner Nische an.” Bauer: “Wir sollten immer wieder auch die eigene Blase verlassen, in der wir uns bewegen und bewusst neue Leite mit neuen Ideen und Einstellungen treffen. Diese neuen Eindrücke helfen womöglich, Chancen in der Zukunft besser einschätzen zu können.”

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Eure ÖMG