Was können Marketer in Sachen Umsetzung der SDGs tun? Vieles!

Moderiert von ÖMG-Präsident Alexander Oswald, diskutierten Expert*innen wie Lena Müller-Kress, Senior Open Innovation Specialist bei winnovation, Sabrina Oswald, Managing Partner bei Futura GmbH, der Gründungsrektor der Charlotte Fresenius Universität Bernhard Sams, Thomas Kaissl, Partnermanager des Climate Lab und Jürgen Bauer, Obmann der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation, welche Rolle Marketing bei nachhaltiger Entwicklung einnehmen kann.

Podium und Publikum kamen gemeinsam zum Schluss, dass die Unternehmen zeitnah Maßnahmen und Strategien zur Erreichung der Ziele für Nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, kurz: SDGs) umsetzen müssen. Gerade die „Wirtschaft“ ist hier besonders gefragt, wenn es darum geht, die Nachhaltigkeitsziele rasch und umfassend zu unterstützen.

Marketing- und Kommunikationsprofis sind bei dieser Kehrtwende besonders gefragt, um einerseits für die Verbreitung der Handlungsempfehlungen, der Werthaltungen und auch für die Attraktivität in einer breiten Zielgruppe zu sorgen. Die Chancen mittels der SDGs einen wirklichen Mehrwert sowohl für Kund*innen als Mitarbeiter*innen zu schaffen, und so einen Wettbewerbsvorteil zu haben, sind sehr groß.

Um nun aber zu wissen, wo man ansetzen kann, wurden seitens der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation die wichtigsten Handlungsfelder und Empfehlungen für die Branche definiert. In einem halbjährigen Prozess mit Expert*innen entstand schließlich ein Whitepaper, das nun im Rahmen des Kooperations-Events von Fachgruppe und ÖMG als Input für die Diskussion herangezogen wurde.

Marketing kann deutlich mehr bewegen, als nur „bunte Bildchen“ zu erzeugen

Lena Müller-Kress, Senior Open Innovation Specialist der winnovation, setzt den Anfangspunkt “Klar ist: Wir müssen jetzt handeln, um eine lebenswerte Zukunft zu erhalten. Dazu sind breite Prozesse nötig, an denen alle in Unternehmen teilnehmen sollten. Breite Kollaboration ist hier das Schlagwort.”

„Marketing und Comms spielen absolut zentrale Rollen, vielleicht sogar die wichtigste Rolle überhaupt“, setzt Bernhard Sams, von der Charlotte Fresenius Universität fort. Er setzt als Rektor der Universität erstmals in Österreich verschiedene Studiengänge mit Nachhaltigkeitsschwerpunkt auf.

Die Anmerkung von Fachgruppen-Obmann Jürgen Bauer, dass es die Frage sei: „Wie kann Nachhaltigkeit „sexy“, attraktiv und zugänglich für alle gemacht werden?“ bringt durchaus Emotionen in die Diskussion. Kann oder muss nachhaltige Entwicklung attraktiv sein? Thomas Kaissl, Sustainability Experte und Partnermanager des Climate Lab meint: “Bleiben wir bei der Wahrheit. Sonst kommt es zu einem Widerspruch zwischen vorherrschenden Denkstrukturen, Ethik und Verantwortung – und im schlimmsten Falle zu dem ohnehin schon zu verbreiteten ‚Green washing‘“. Das Thema Klimaschutz ist kein Fun Thema, müssen wir es tatsächlich „sexy“ machen? Immerhin ignorieren wir seit Jahren, dass Menschen wegen des übertriebenen Konsums der „westlichen Welt“ sterben?

Bernhard Sams hält fest: „Es ist eine schizophrene Situation: Manche Unternehmen bemühen sich und wollen etwas verändern, die anderen Unternehmen kommunizieren noch immer Reichtum und Wohlstand als Ultimum.“ Für ihn ist klar: „Auch Produkte, die nachhaltig sind, müssen ansprechend sein. Die Kunst der Marketingindustrie: Wie schaffen wir es, dass nicht nachhaltige Produkte cool sind, sonst bleibt es immer nur bei einem moralischen Impetus?“

Medien und Kommunikator*innen spielen eine zentrale Rolle dabei, neue Visionen, neue Ideen in die Köpfe der Menschen pflanzen, neue Motivationsstrukturen, die andere Sachen verherrlichen. Und Budgets so auszurichten, dass damit nachhaltige Veränderung deutlich rascher in Gang kommen kann. Das wäre das Ziel.

Jürgen Bauer hält fest: „Unser Business ist ja auch, Dinge für die Gesellschaft annehmbar und attraktiv zu machen. Vor fünf Jahren war es auch nicht cool, an der Donau Müll einzusammeln. Heute ist das so. Die Aufgabe der gesamten Branche ist es, mehr Spirit, mehr Attraktivität hineinzubringen und Handlungsdruck zu erzeugen.“

Der Fokus, dass Marketeers sich dafür stark machen, Nachfrage sinnvoll zu gestalten und ihre Themen auch in einem Gesamtkontext von Klimawandel, Diversität, Gleichbehandlung, mental health usw. zu stellen, eröffnet tatsächlich aus Sicht der Expert*innen viele Perspektiven.

„Alle reden immer noch von Wirtschaftswachstum, wir sollten aber deutlich mehr über Wirtschaft als regeneratives System nachdenken, das nichts an positiven Wachstumsperspektiven einbüßt, aber nachhaltig und ressourcenschonend ist“, so Sabrina Oswald, Vorstandsmitglied der ÖMG.

Wie kann der Weg der Branche nun aber aussehen?

Podium und Publikum sind sich einig: „Vieles ist in der Szene immer noch nicht weitergegangen.“ so Thomas Kaissl. Allerdings pointiert er weiter: „Bei dem, was sich verändert hat, frage ich mich allerdings, ob es trotz oder wegen Marketing passiert ist. Denn: Auch Greenwashing kommt nicht von ungefähr. Ich empfinde Marketing so, das man immer ein bisschen über die Stränge schlägt. Warum machen wir Kommunikation nicht ehrlicher, bodenständiger, transparenter?“, formuliert Kaissl weiter.

Das ganze Set an SDGs ist gewaltig und eher als politischer Handlungsrahmen zu verstehen. Dieser muss für die unternehmerische Umsetzungsebenen angepasst werden. „Es ist erforderlich einen Weg zu finden, wie man die SDGs für sich und sein Team leichter verständlich macht, um rasch in die Umsetzung in Richtung Kund*innen zu kommen“, so Jürgen Bauer weiter.

Nachhaltige Entwicklung zu fördern, bringt Attraktivität bei potenziellen Mitarbeitenden

„Zusammenarbeiten und die Menschen ins Zentrum zu rücken, individuelles Eingehen auf die spezifische Unternehmenskultur und Unternehmen sind als erster Schritt wichtig. Dafür gibt es kein Template. Das muss man im Unternehmen erarbeiten“, so Lena Müller-Kress, winnovation. Im Team die Aktivitäten, Umstellungen und Maßnahmen zu entwickeln, schafft gemeinsame Kraft und neue spannende Zielsetzungen. Denn – so Fachgruppen-Obmann Jürgen Bauer: „Bei den vielen Agenturen, die jung und neu am Start sind, ist dieses Mindset schon etabliert. Mitarbeiter*innen wollen für Unternehmen arbeiten, deren Tun einen Sinn hat.“ Wie können wir alle in der Branche also andere Maßnahmen und Reize setzen, um neue Sichtweisen in die Köpfe zu bringen?

Der gesellschaftliche Wandel findet statt, Marketing muss „reinhören“ und identifizieren, welche Strömungen es gibt und welche helfen, die Kraft der Veränderung zu entfachen. Viele junge Menschen und auch die polarisierende Debatte rund um Klimakleber*innen sind dafür verantwortlich, dass mehr und mehr Leute darüber nachdenken. Aber es gibt Kritik an den Medien. „Viele der an SDGs ausgerichteten Unternehmen kommen in den Medien gar nicht oder nur selten vor. Für diese Player muss man Sichtbarkeit schaffen und neue Vorbilder etablieren“, so Sabrina Oswald, Futura.

Hier finden Sie den gesamten Nachbericht inklusive APA-Fotogalerie.

Hier geht es zur Aufzeichnung des Live-Streams.

ÖMG stellt sich in den Dienst der aktuellen Klima-Herausforderungen

Die Themen für die kommende Zwei-Jahres-Periode der Österreichischen Marketing-Gesellschaft sind klar und ein wirklich großes Vorhaben: Impulse, Workshops, Kooperationen und Denkanstöße werden für alle Mitglieder der ÖMG rund um die von der UN formulierten SDGs (Sustainable Development Goals) angeboten.

Mitwirken werden dabei nicht nur Marketing-Expert*innen, sondern Branchenspezialist*innen, die z.B. im Bereich Industrie angesiedelt sind, darüber hinaus natürlich Profis aus dem Umweltbereich. Ein erster Wandel wurde dazu im Vorstand der ÖMG vollzogen, der sich ganz klar zu den nötigen Veränderungen im Marketing bekennt und diese maßgeblich mitgestalten will.

Der neu gewählte ÖMG-Vorstand setzt damit ein Statement in eine Branche, die zu dieser Veränderung beitragen kann. Verschrieben haben sich dieser Ausrichtung für die kommenden Jahre das Präsidenten-Duo Barbara Rauchwarter, CMO APA-Gruppe, und Alexander Oswald, Managing Partner Futura, neu hinzugekommen sind Kosima Kovar, Gründerin sgreening und Ada Growth, und Andreas Perotti, Bereichsleiter Marketing & Communications FACC, im Vorstand mittragen werden dies Maimuna Mosser, CCO Ikea Austria, Sabrina Oswald, Managing Partner Futura und Manfred Gansterer, Grundauf.

Unsere Kooperation mit dem Climate Lab

Um diesen selbstgewählten Anforderungen gerecht zu werden, hat die ÖMG ab 2023 eine vitale Kooperation mit dem Climate Lab. Dieses startet im September 2022 als Initiative des österreichischen Klima- und Energiefonds gemeinsam mit Wien Energie, EIT Climate-KIC und Impact Hub in Wien. Ziel des Climate Lab ist eine sektorenübergreifende Bündelung von Kräften und Allianzen, um die Transformation zur Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft zu ermöglichen.

Genau hier soll die Kooperation mit ÖMG ansetzen. Unternehmen, Organisationen, Start-Ups, NGOs und Wissenschaft sollen zusammengebracht werden und die Potenziale und Möglichkeiten für Umsetzungen diskutieren. Marketing mit all seinen Disziplinen kann und soll diesen Wandel sowohl in den Köpfen der Menschen positiv aufladen als auch die vielen Möglichkeiten aufzeigen, die durch neue Zugänge/neues Denken bestehen.

Warum SDGs? Warum Nachhaltigkeit?

Auf der Webseite der ÖMG findet sich ein Ticker – eigentlich genauer ein Countdown. Er zählt die Tage bis Ende 2030. In der Periode von 2020 bis 2030 soll und kann laut dem „Club of Rome“ im Szenario „Giant Leap“ („Riesensprung“) noch der nötige Change geschafft werden, um den Klimawandel herbeizuführen. Dieser „Giant Leap“ kann ermöglichen, dass das Wirtschaftssystem durch mutige, außerordentliche Bemühungen zum Aufbau einer resilienteren Zivilisation beiträgt und die Transformation hin zur Klimaneutralität gelingt.

Warum kann Marketing zum Gamechanger werden?

Die ÖMG versteht Marketing als „Demand-Creation“, also als zentrale Disziplin, um Bedürfnisse der Zukunft mitzugestalten. Dieser Demand muss rasch einem Wandel unterzogen werden. Keine leichte Sache, da (österreichische) Unternehmen „am Markt bestehen müssen“ und diese Märkte aktuell deutlich zu wenig divers, nachhaltig oder auf das Wohlergehen von Planeten und Menschen ausgerichtet sind.

Immer noch ist der einzige Parameter der Wirtschaft reines Wachstum. Ziel der neuen ÖMG-Ausrichtung ist es daher, Allianzen zu bilden und Energie zu investieren, damit gemeinsam, schnell, positiv und innovativ Klimaneutralität erreicht werden kann.

Kreislaufwirtschaft ist dabei ebenso ein Denkansatz, den es rascher voranzutreiben gilt, wie die Aufladung der Thematik an sich mit positiven Aspekten. Sichtweisen, neue KPIs, Bewusstsein etc., die das gesamtgesellschaftliche Wohlergehen, Innovationen, den Wandel mitbewirken können, stehen im Mittelpunkt und sollen neue Potenziale eröffnen, die keine oder wenige neue Ressourcen benötigen.

Was können wir tun? Die Rolle von Marketing bei nachhaltiger Entwicklung

Sind eine soziale, ökologische Orientierung und wirtschaftliches Wachstum vereinbar? Vor dieser Frage steht die Marketingbranche immer häufiger. Einerseits sollen unsere Marketing-Strategien die zukünftige Nachfrage schaffen, anderseits müssen sie aber auch mit der aktuellen Lebensrealität, Kundenbedürfnissen und Nachhaltigkeitszielen vereinbar sein.

Im Rahmen unserer Veranstaltung „Was können wir tun? Die Rolle von Marketing bei nachhaltiger Entwicklung“ am 8. März 2023 diskutieren das Climate Lab, die Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation und ÖMG Mitglieder einen nachhaltigen Beitrag und die aktive Mitgestaltung bei DEM wichtigsten Thema unserer Zeit.

  • Wie kann Marketing die Sichtweisen und Einstellungen von Konsument*innen positiv beeinflussen?
  • Was können wir tun, um nachhaltiges Verhalten zu fördern?
  • Was müssen wir in unseren Unternehmen verändern?
  • Wie tragen wir zur Erreichung nachhaltiger Zielsetzungen bei?
  • Was braucht eine dringend benötigte Kehrtwende von uns Marketeers?

Diese und weitere Fragen diskutieren wir unter anderem mit:

  • Jürgen Bauer / Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation
  • Kosima Kovar / sgreening und Ada Growth
  • Lena Müller Kress / winnovation
  • Thomas Kaissl / Climate Lab
  • Bernhard Sams / Charlotte Fresenius Privatuniversität
  • Sabrina Oswald / Futura

Die Moderation leitet ÖMG-Präsident Alexander Oswald.

Termin: 08. März 2023, Start um 17:30 Uhr

Location: Climate Lab, Wien Energie Gebäude, Spittelauer Lände 45, 1090 Wien (Eingang beim Wien Energie Servicezentrum) oder online

Wir freuen uns auf eure Anmeldungen!

Eure ÖMG

Bild ©BruceDixon Unsplash

Video – What’s next?

Bewegtbild zwischen AI, Livestream und -shopping, News, Social Media, Gaming und Spots

Bewegtbild ist so stark im Wandel wie noch nie zuvor. Vom linearen TV über Streaming Plattformen, News im Web und Content auf allen Social Media-Kanälen bis hin zu Live-Shopping. Seit den Corona-Jahren ist zudem auch die Eventbranche hybrid und nicht nur live geworden. Livestreams von Kongressen, Corporate Events, etc. haben sich zum Standard entwickelt. Auch in klassischen Medien (abseits von TV) ist Bewegtbildcontent nicht mehr wegzudenken.

Was erwartet uns aus dem Bereich Bewegtbild noch alles? Wie schauen die Video-Konzepte der Redaktionen aus? Können Livestreams von Events interaktiver werden? Wird der Gaming Bereich den Bewegtbildcontent verändern? Nutzen Unternehmen bereits diesen Boom? Was erweckt die Aufmerksamkeit der Zielgruppe, wie erzielt man Reichweite? Und helfen preisgekrönte Spots dabei? Wie performed man als Unternehmen auf TikTok und Co.? Welche Veränderungen bringt jetzt schon und in Zukunft KI-Technologien? Ist Live-Shopping in Österreich bereits angekommen? Und zahlt dieser Bewegtbild-Boom auf die SDGs ein, wo kann dahingehend optimiert werden?

Diesen und anderen Fragen gehen wir am 25.1.2023 in unserem Hybrid-Event, powered by Braintrust, mit unserem Expert:innen-Panel nach:

  • Impulsstatement: Thomas Stern, Geschäftsführer Braintrust
  • Petra Höfer, Leitung On Demand Dienste ORF
  • Nicola Dietrich, Chief Strategy Officer COPE Group
  • Nana Siebert, stv. CR Der Standard
  • Bernhard Brückl, General Manager Marketing KIA Austria

Beginn: 17.00

Start Livestream: 17.30

Location: Braintrust Videostudio, Renngasse 10, 1010 Wien

Wir freuen uns auf euch!

Euer ÖMG Team

Heißer Punsch zahlt warme Suppe

Am Donnerstag, 01. Dezember, ab 17:00 Uhr, möchten wir mit der Aktion „Heißer Punsch zahlt warme Suppe“ den „Canisibus“, den Suppenbus der Caritas, unterstützen. Mit jedem Punsch, den ihr beim gemütlichen Networking und Marketing-Tratsch trinkt, leistet ihr einen Beitrag und unterstützt den Canisibus, der für immer mehr Menschen die einzige warme Mahlzeit des Tages sicherstellt.

Wann: Donnerstag, 1. Dezember 2022, ab 17 Uhr

Wo: „Advent im Gartenpalais Liechtenstein“, Fürstengasse 1, 1090 Wien

Wir bitten euch um eine Voranmeldung, damit wir die ungefähre Menge an Punsch einschätzen können.

Wir freuen uns auf euch!

Euer ÖMG-Team

New generations, new demands. Nachbericht & Aufzeichnung

Recht haben oder (wertvolle Fachkräfte) gewinnen?

Die ÖMG lud am 20. Oktober zum hybriden Pressroom-Talk bei der APA ein. Diskutiert wurden New Work, Diversität und die Wünsche der aktuell vier Generationen im Jobleben im Bereich Marcom. Das Podium widmete sich dem Thema „New generations, new demands. Worauf die Changemaker*innen von morgen Wert legen“. Das Podium war hochkarätig mit Dr. Ulla Havas-Harsch (Randstad) und Katharina Miller (Jobtwins), Kosima Kovar (Ada), Jürgen Bauer (Werbung Wien) und Manfred Gansterer (ÖMG) unter der Moderation von Alexander Oswald besetzt.

„Wer kann es sich leisten, darauf zu verzichten, mehr Lösungsansätze in kürzerer Zeit zu finden?“ fragte Manfred Gansterer am Ende einer spannenden Diskussion zu New Work, Diversität, Inklusion und neuen, flexibleren Arbeitsmodellen u.a. im MARCOM-Bereich.

Fachkräftemangel und dennoch Potenziale „liegen lassen“?

Immer deutlicher kommt auch im Bereich Marcom (Marketingkommunikation) der Fachkräftemangel an. Es mutet da schon fast kurios an, dass seitens der Unternehmen viel Potenzial an Wissensarbeiter*innen nicht oder deutlich zu wenig in den Markt eingebunden werden. Denn: Viele Frauen finden nicht mehr in die Arbeit zurück, weil die Jobs meist nur in Vollzeit ausgeschrieben werden. Ihr Wissen geht dem Markt quasi verloren. so Katharina Miller. Damit „produziere“ man für viele, denen aufgrund ihrer Lebensplanung nicht möglich ist in Vollzeit zu arbeiten, ein Problem.

Bestätigt wird dies durch Jürgen Bauer, Obmann der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation in der Wirtschaftskammer Wien und seine brandaktuelle Employer Branding Studie Der Arbeitsdruck wird von 37 Prozent aller Befragten in unserer Studie klar am häufigsten genannt, wenn es um die unattraktiven Faktoren der Branche geht. Grundsätzlich wird die Branche aber dennoch aufgrund ihrer Gestaltungsmöglichkeiten für Themen und Anliegen in der Öffentlichkeit als sehr attraktiv empfunden.

„Teilzeit“ wird insbesondere dann zu einem starken Thema, wenn es um Lebensqualität geht. Der Wunsch nach Teilzeitmodellen ist in der MARCOM Branche enorm hoch. „So gut wie niemand will Vollzeit arbeiten. Das Konzept 40 Stunden Job „stresst“ die Mitarbeitenden nahezu aller Generationen geschlechterübergreifend. Man will das Gefühl haben flexibel auch für andere Dinge im Leben Zeit zu haben.“, so Bauer weiter. Und: Führen bleibt einem nicht erspart. Denn Menschen wollen ihren Freiraum, aber sie wollen ganz klar auch Führung. bestätigt Ulla Havas-Harsch.

Wertschätzung als Grundbedürfnis

Studienzahlen von Dr. Ulla Havas-Harsch, COO von Randstad bestätigen, dass „wir aktuell erstmals vier Generationen im Arbeitsprozess haben. Diese Bandbreite an Bedürfnissen und Sichtweisen sorgt durchaus für Spannungen.“, so Havas-Harsch, COO von Randstad.

Das offensichtlichste verbindende Element ist dabei aber „Wertschätzung“. „Sie geht über alle Generationen und jeden Joblevel“, so Katharina Miller, Mitgründerin von Jobtwins. Keine der Generationen, die aktuell im Arbeitsprozess ist, kann darauf verzichten auf Augenhöhe zusammenzuarbeiten, offene Dialoge zu führen und jene Dinge anzusprechen, die im Gesamtgefüge der Job- und Arbeitswelt wichtig sind. Jeder in einem Job will Wertschätzung. Das hängt auch eng mit „mental health“ zusammen, die dabei ein wesentlicher Faktor ist. Denn: Wertschätzung ist, analog zur Maslowschen Bedürfnispyramide, ein menschliches Grundbedürfnis. ergänzt Kosima Kovar, Gründerin von Ada.

Teilt die Zeit und die Jobs!

Das Gute für alle Arbeitgeber*innen, in der Teilzeitarbeit liegt enorm viel Potenzial! Darin ist sich das Podium einig. „Viele Menschen schaffen in Vollzeit nicht das, was andere in Teilzeit hinbekommen“, so Ulla Havas-Harsch. Hier hat sich seit den Coronajahren viel verändert. Prangerte man damals die fehlende Produktivität an, so lobt man diese heute insbesondere bei Teilzeitbeschäftigten.

Organisationsprobleme seitens der Arbeitgeber*innen , die die Leistungsbereitschaft unterschätzen, sehen alle am Podium als Hauptproblem im Umstellungsprozess auf die neuen „demands“ an. Dabei sind sich alle einig, dass es „ausschließlich ein Thema für Führungskräfte“ ist, sich umzustellen.

Die PR-wirksam diskutierte 4-Tage Woche ist aus Sicht der Podiumsteilnehmer*innen nur bedingt eine Lösung. Denn ihr fehlt es deutlich an Flexibilität. Arbeitgeber*innen sind gefordert, deutlich aktiver zu führen und anzunehmen, dass es um die Leistung geht und dabei die Unflexibilität bei der zeitlichen Gestaltung diese Arbeitsleistung tatsächlich drosselt.

„Teilzeit ist vielfach noch nicht akzeptiert und eher die Ausnahme – und sie ist – quer über alle Branchen – meist noch ein weibliches Thema.“ meint Jobtwins-Gründerin Katharina Miller. „Der „neue“ Modus lautet: Auf Augenhöhe zusammenarbeiten, offen Dialoge führen, Dinge ansprechen.“, so Jürgen Bauer.

So richtig divers

Diversität, Inklusion und echte Gleichberechtigung ist eine wirkliche Umstellung allerorts. In global orientierten Unternehmen und Konzernen müssen dem Topmanagement meist Schulungen „verordnet“ werden. Egal, wie mühevoll die Umstellung und wie schwierig neue Sichtweisen anzunehmen sind – es lohnt sich.

Wenn echte Diversität in den Teams angekommen ist, sehen die Manager*innen das auch rasch in den positiven Ergebnissen und verstehen die Sinnhaftigkeit, so Manfred Gansterer.

Die Marcom-Branche hat in Sachen Diversität kein Problem. „Diese sollte allerdings noch in den obersten Führungsrängen Platz greifen“ ergänzt Moderator Alexander Oswald. „Wir müssen zu einem neuen Selbstverständnis finden und die Transformation, die wir unseren Kunden predigen, auch selbst praktizieren“, so Werbung Wien-Obmann Bauer pointiert.

Weitere Bilder in der APA-Fotogalerie

Zur Aufzeichnung

10. ÖMG Hauptversammlung

Am 15. November 2022 wird die 10. Generalversammlung der Österreichischen Marketing-Gesellschaft im APA-Pressezentrum stattfinden. Der Vorstand der ÖMG wird über die Aktivitäten und Erfolge der Jahre 2020, 2021 und 2022 ausführlich berichten. Bitte machen Sie als Mitglied von Ihrem Recht Gebrauch, sich über diese beiden Jahre Rechenschaft ablegen zu lassen.

TAGESORDNUNG

1. Feststellung der Beschlussfähigkeit

2. Genehmigung der Tagesordnung

3. Bericht der Präsidenten

4. Bericht des Kassiers

5. Genehmigung des Budgets 2020, 2021 und 2022

6. Bericht der Rechnungsprüfer

7. Nachträgliche Genehmigung der Änderungen im Generalsekretariat

8. Entlastung des Vorstandes

9. Wahl des neuen Vorstandes

10. Anträge an die Generalversammlung

11. Allfälliges

Wir planen die Generalversammlung physisch umzusetzen. Sollte es Änderungen auf Grund der aktuellen Coronasituation geben, werden wir Sie  zeitnah informieren.

Wenn Sie Agendapunkte, Anträge an die Generalversammlung oder Allfälliges einbringen wollen, so müssen diese schriftlich bis spätestens 14 Tage vor der Generalversammlung im ÖMG-Büro, 1080 Wien, Piaristengasse 1/3, eingelangt sein.

Gemäß den Statuten der Österreichischen Marketing-Gesellschaft geben wir Ihnen hiermit die Tagesordnung bekannt. Sollten Sie verhindert sein, delegieren Sie bitte Ihre Stimme an ein Mitglied Ihrer Wahl. Gemäß den Statuten kann ein Mitglied maximal drei Stimmen (inkl. der eigenen) abgeben.

Eine entsprechende Information erhalten Sie gemeinsam mit dem oder den Wahlvorschlägen demnächst.

Um Voranmeldung wird gebeten:

New generation – new demands. Worauf die Changemaker*innen von morgen wert legen

Am Donnerstag, 20. Oktober, erwartet euch unser nächster spannender Event, zu dem ihr euch ab sofort anmelden könnt.

Die hybride Veranstaltung findet im APA-Pressezentrum statt und wir haben wieder hochkarätige Gäste eingeladen, um ein besonders aktuelles und wichtiges Thema zu diskutieren.

Der Fachkräftemangel ist jetzt auch in unserer Branche angekommen. Die Ansprüche der Talente von morgen verändern sich nämlich auch im Bereich Marketing und Kommunikation.

Worauf die Changemaker*innen von morgen wert legen und welche Themen sie wirklich beschäftigen, diskutieren wir unter anderem mit:

  • Ulla Havas (COO Randstad)
  • Jürgen Bauer (Fachgruppenobmann Werbung Wien)
  • Manfred Gansterer (Vorstandsmitglied ÖMG)
  • Kosima Kovar (CEO & Co-Founder ADA)
  • Katharina Miller (Co-Founder JobTwins)
  • weitere tba.

Im Rahmen der Veranstaltung wird Jürgen Bauer unter anderem über diese aktuelle Studie zum Fachkräftemangel in der Werbung sprechen.


Termin: Donnerstag, 20.10.2022. Einlass ab 17:30 Uhr, Start um 18:00 Uhr

Location: APA-Pressezentrum, Laimgrubengasse 10, 1060 Wien
Weitere Infos folgen in Kürze.

Wir freuen uns auf euch!

Euer ÖMG Team 

ÖMG x Leitbetriebe Austria: Marketingautomation

Viele Arbeitsabläufe und Aufgaben sind vom stetigen Wandel beeinflusst. Dabei spielt natürlich auch die Digitalisierung eine entscheidende Rolle. Die Möglichkeiten für Entscheidungsträger*innen, Marketing- und Sales-Prozesse mit Tools und Softwarelösungen zu optimieren, sind umfangreich.

Im Rahmen eines hochkarätig besetzten Studiogesprächs präsentieren die ÖMG und die Leitbetriebe Austria Best Practices, die einen spannenden Einblick in die Zukunft des Marketings geben. Wie sehen die unterschiedlichen Marketing-Strategien aus und welche Ziele sollen erreicht werden? Wie verändern sich die Abläufe zwischen Sales und Marketing? Welche Herausforderungen punkto Know-How stellt es an die Teams?

Beim Studiogespräch mit dabei sind:

  • Kristina Maria Brandstetter, Head of Marketing Zühlke Austria
  • Andreas Perotti, CMO FACC
  • Barbara Rauchwarter, CMO APA
  • Michael Swoboda, Geschäftsführer ETC
  • John Oakley, Country Marketing Manager IKEA Austria

Termin: Mittwoch, 14.09.2022, 9:00 Uhr

Location: ProSiebenSat.1 PULS 4, Media Quarter Marx 3.3, Maria Jacobi Gasse 1, 1030 Wien

Ablauf:

  • 09:00 Uhr Welcome mit Snacks
  • 09:30 Uhr Begrüßung & Impuls
  • 09:45 Uhr Studiogespräch
  • im Anschluss: Fragen & Antworten
  • 11:00 Uhr Get-together
  • Ende ca. 12:00 Uhr

Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung: