Am Donnerstag, 20. Oktober, erwartet euch unser nächster spannender Event, zu dem ihr euch ab sofort anmelden könnt.
Die hybride Veranstaltung findet im APA-Pressezentrum statt und wir haben wieder hochkarätige Gäste eingeladen, um ein besonders aktuelles und wichtiges Thema zu diskutieren.
Der Fachkräftemangel ist jetzt auch in unserer Branche angekommen. Die Ansprüche der Talente von morgen verändern sich nämlich auch im Bereich Marketing und Kommunikation.
Worauf die Changemaker*innen von morgen wert legen und welche Themen sie wirklich beschäftigen, diskutieren wir unter anderem mit:
Die Zukunft der Zusammenarbeit: Auch Auftraggeber werden pitchen.
Die Österreichische Marketinggesellschaft (ÖMG) lud zur Podiumsdiskussion im APA-Pressezentrum. Das Thema: „Wie werden Marketeers und Agenturen künftig zusammenarbeiten?“ Das hochkarätig besetzte Podium diskutierte pointenreich die Gestaltung, die Kooperation und die Findung der richtigen Partner im Marketingbereich.
Wird die Agenturbranche sich noch stärker verändern müssen? Glaubt man den Gästen des Podiums der ÖMG-Veranstaltung, so lautet die Antwort: Ja! Modelle, die als agile Kollektive agieren, mit Artists, Spezialist*innen in den Bereichen e-Commerce, Performance, Social Media, uvm. und die von Key Accounts oder Projektleads gesteuert werden, standen gestern auf dem einen Ende der Skala. Kreativagenturen, mit ihrem Fokus auf „die Idee oder neue Kategorien“, und Teams aus Strategie, Konzept, Text und Art Direction standen auf dem anderen Ende der Skala. Die enorme Bandbreite an möglichen Modellen zeigt eines: Es gibt durchaus sehr unterschiedliche „Reifegrade“ in den Marketingabteilungen der Auftraggeber -und ebenso auf Agenturseite.
Wer führt nun „die Marke“?
Alexander Oswald, Präsident der ÖMG und Moderator der Veranstaltung, arbeitete mit seinen Fragen die Unterschiede der möglichen Zugänge heraus. Eine zentrale Frage sorgte in der Diskussion aber für eine deutliche Polarisierung: Wer organisiert Markenführung? Die Markenarbeit, die Kreativagenturen immer wieder für sich in Anspruch nehmen, liegt für Gregor Almassy, CMO von Oppo Overseas, klar auf Auftraggeberseite. „Wenn die Brand nicht weiß, was sie tut, wer dann? Immerhin engagiert ‚der Kunde‘ die Agenturen und nicht umgekehrt. Die Brands müssen wissen, wie sie ihre Marke aufstellen und wohin sie wollen.“ Aber er räumte ein: “Viele Wege führen nach Rom. Für Zusammenarbeit in diesem Bereich gibt es kein one-fits-all Modell.“
Michael Kapfer, CEO der Kreativagentur GGK MullenLowe sieht die Creative Excellence, die neue Kategorien definiert, als zentralen Ankerpunkt. „Der Gedanke, dass Unternehmensberater Agentur spielen, ist absurd. Unternehmensberater kommen vom Cost cutting, Agenturen setzen einen Anspruch.“ Er gestand zu, dass Interdisziplinarität gut und wichtig ist. Und er forderte von Kunden ein, Businessprobleme mit ihren Agenturen zu erläutern. „Nur dann kann man als Agentur neu und anders denken.“
Den Punkt der deutlich strategielastigen Kommunikationsarbeit unterstreicht in der Diskussion auch Doris Christina Steiner, Geschäftsführung Jung von Matt. „Kollektive ja, aber das funktioniert als Patentrezept nicht immer gut. Dieser Ansatz kann durchaus die Schärfe einer Marke nehmen.“ Sie betrachtet das Zuviel an Partnern nur selten als hilfreich, gesteht aber zu, dass die „klassische“ Arbeitsaufteilung in Agenturen (in Text, Konzept und AD), die heute benötigte Geschwindigkeit nimmt. Und: „Zielgruppen gibt es im klassischen Sinn nicht mehr, vielmehr werden heute Filterbubbles bedient“, so Steiner weiter. Die Frage stellt sich, wie weiß ein Auftraggeber, welche Bubbles entstanden sind und welche für ihn relevant sind? Bubbles trennen sich, verbinden sich. Und: „Wie kann man das in einen Beschaffungsprozess eingliedern?“ fragt Martin Schiefer, Kanzlei Schiefer Rechtsanwälte.
„Es gilt Businessprobleme zu lösen. Das ist, was Kunden heute brauchen. Daher ist Relevanz bei uns großgeschrieben. Man muss mehrere Bereiche orchestrieren können – und das beherrschen Kreativagenturen meist nicht. Das Konzept der Leadagentur ist überholt“, kontert Markus Höfinger, Geschäftsführer von Accenture Song. Seine Perspektive reflektiert stark die zunehmende Digitalisierung: „Jeder digitale Touchpoint ist heute als ein POS zu sehen. Das Internet führt dazu, dass ‚Marke – Performance – Commerce‘ in einem close loop laufen müssen“, ergänzt er weiter.
„Ja, das stimmt. Aber ‚Marke‘ ist und bleibt ein dauerndes Experiment,“ reflektiert Tanja Sourek, Vice President Brand & Marketing Com Magenta Telekom Sie sieht eine zunehmende Komplexität, wie sie schon von Gregor Almassy angesprochen wurde. „Ein Produkt wie Netzqualität ist nicht greifbar. Wie mache ich da meine Marke begehrlich? Eine Frage, der wir uns täglich – erfolgreich – stellen.“
Wie gestalten sich die Beziehungen der Zukunft im Marketingbereich?
„Wir müssen uns von der Sichtweise lösen, dass Markenbildung in der heutigen digitalisierten Welt weiterhin nach außen vergeben werden wird“, so Martin Schiefer, Inhaber der Vergabespezialisten-Kanzlei Schiefer Rechtsanwälte. „Was es braucht, ist Geschwindigkeit. Man muss viele „Boote koordinieren, aber das geht nicht ohne ‚Hafenmeister‘. Das Problem: Das Vergaberecht bildet aktuell die nötige Flexibilität für Kreativität und Innovation nicht ab. Das muss sich rasch ändern!“
Markus Höfinger, Accenture Song, nennt dies „die Mitwirkungspflicht des Kunden“, etwas, das auf durchaus viel Diskussionsbedarf auslöst.
Viel wird, wie es scheint, in Zukunft von den Größenordnungen abhängen. Es gibt in Österreich auch viele „Nicht-Konzern-Großkunden“ – Mittelstand, KMUs, die eine namhafte Größe haben, aber durchaus andere Partnersettings benötigen. „Sparringpartner sein kann nur funktionieren, wenn der andere auch einen haben will. Tatsächlich ist das Vergaberecht ein Thema, das an die Zeit angepasst werden muss. Denn: Die Anforderungen sind unterschiedlich, der Bürokratiewust zu gewaltig. ‚Kreativität‘ ist in einem Einkaufsprozess echt schwierig zu vermitteln, denn sie lässt sich nicht in ein Korsett pressen“, so Jürgen Bauer, Obmann der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation.
Die perfekte Symbiose zwischen Kunden und Agentur kann nur funktionieren, wenn man sich aufeinander einlässt. Das erfordert Zeit, um sich intensiv kennenzulernen, sich mit Zielgruppen oder Bubbles, Produkt, Kundenverhalten, uvm. auseinanderzusetzen. Gregor Almassy, Oppo Overseas: „Wenn man jemanden engagieren will, muss man auch bereit sein zu bezahlen, damit dieser lernt. Davor schrecken viele Firmen zurück. Aber: Wenn ich einen Partner an meiner Seite haben will, dann muss ich investieren.“
Ein Mut und ein Investment, die selten sind – darin ist sich das Podium einig. Eine komplexe Strategie in Ausschreibungsprozessen auf maximal zehn Seiten zu begrenzen oder in Rahmenvereinbarungen keine Verbindlichkeit zu schaffen, hilft dabei nicht. Ebenso wenig hilft es, dass wesentliche KPIs nicht im Prozess und später im Team geteilt werden. Pure Daten und Zahlen sind rar, ebenso sind ehrlich Businessherausforderungen selten am Tisch.
„Agenturen sollen Partner sein. Aber: Welchen Prozesslevel kann/ will ich begleiten? Welche Teamstruktur passt? Ganz wesentlich wäre daher im Vorfeld des Ausschreibungsprozesses ein Werte- und Sichtweisen-Abgleich“, so Doris Christina Steiner von Jung von Matt.
Einig sind sich alle Diskutant*innen, dass im Pitch nicht nur von Agenturen gefordert werden sollte. Es braucht durchaus auch „Formblätter“ für und Vorstellungen seitens der Auftraggeber. Das fehlt in vielen Ausschreibungen.
Die Arbeit in Zukunft in Marketing und Werbung
Gerade aktuell ist Werbung vom Umfeld noch stärker beeinflusst: „Es ist nicht gerade die Zeit der mutigen Werbung. Spannend, toll, zum Nachdenken anregen, das ist aktuell nicht groß geschrieben“, meint Kapfer von GGK MullenLowe. „Die einzige ‚Währung‘ heute scheint die: Wiederholung. Obschon es wesentlich wichtiger wäre, gerade heute Menschen zu bewegen.“
Das Bewegen muss aber auch für die Berater*innenseite gelten: Es braucht deutlich mehr Verzahnung mit dem Kunden. „Berater*innen sind bei uns Teil der Kundenteams. Denn: Man muss eng am Kunden sein, sonst kann nichts Relevantes produziert werden. Wir agieren als Anbieter heute wie Scrum-Teams, wie in der IT, da es einen deutlich agileren Modus braucht“, so Markus Höfinger, Accenture Song.
Seniorität muss auf allen Seiten gegeben sein, denn gut geführtes, partnerschaftliches Arbeiten ist essenziell. „Scrum – ja gut – aber es geht eher um das Mindset. Crossfunktionalität ist heute sehr gefragt Jedes Unternehmen beschäftigt sich mit Agilität. Ist das ein Thema in den Agenturen?“ fragt Tanja Sourek,Magenta Telekom, abschließend.
Die Zahl der Themen und der Anspruch im Marketing steigen laufend. Die Kaufgewohnheiten der Konsumenten haben sich während der Coronapandemie massiv verändert.
Mit dem Eintritt in die „neue Normalität“ müssen wir auch unsere Arbeitsweisen neu bewerten. Insbesondere in der Marketing- und Kommunikationsbranche müssen wir überdenken, wie wir das Wachstum von Marken vorantreiben. Wird aufgrund der technologischen Fortschritte das In-House-Modell weiter an Bedeutung gewinnen? Wird die Projektarbeit stärker in den Mittelpunkt rücken? Wie werden wir mehr unterschiedliche Talente an Bord holen, um die Kreativität zu fördern?
In nur einem Jahr hat die Pandemie die Einführung von Technologien im Ausmaß von 10 Jahren bewirkt.
Laut der jüngsten CMO-Studie von Gartner werden 29 Prozent der Aufgaben, die früher von Agenturen erledigt wurden, jetzt inhouse erledigt. Von Programmatic-Teams bis hin zu Design- (das häufigste Modell, das wir gesehen haben), Redaktions- und Kreativteams – Vermarkter sind wählerisch, was sie intern erledigen. Werden immer mehr Agenturen sich in interne Teams einklinken und mit ihnen zusammenarbeiten können? Wie wird sich das auf die Arbeit letztendlich auswirken? Auch wenn das In-Houseing immer häufiger vorkommt, der Wert einer externen Perspektive mit branchenübergreifender Erfahrung und fundiertem Fachwissen war noch nie so wichtig wie heute.
Projekte, Projekte und nochmals Projekte. Viele Kunden arbeiten mit Agenturen projektorientiert zusammen. Es werden bestimmte Projekte mit hoher Priorität zu identifiziert und Teams zu bilden, die diese Projekte umsetzen. Für Agenturen bedeutet das zusätzlichen Stress und weniger Sicherheit. Auf der anderen Seite konzentrieren sich die Aufgaben vieler Marketer immer weniger auf die Strategie und mehr auf das eigentliche Projektmanagement. Eine wünschenswerte Entwicklung?
Marken brauchen dringend vielfältige Talente und Kreativität, um die beste Arbeit umsetzen zu können. Gleichzeitig braucht es Automatisierung und Technologie, die aber nicht der Feind der Kreativität sein sollen. Wie passt das noch zusammen?
Wir diskutieren die passenden Formen der Zusammenarbeit und wie man das oder die passenden Modelle findet. Und wie man weiß, wann es ein anderes Modell braucht.
Diesen und weiteren spannende Fragen werden wir am Dienstag, 31. Mai mit Ihnen und für Sie im Rahmen unseres gemeinsamen Events mit der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation Wien nachgehen.
Am Podium mit dabei:
Gregor Almassy – CMO Oppo Overseas
Jürgen Bauer – Fachgruppe Werbung Wien
Markus Höfinger – GF Accenture Song
Michael Kapfer – GGK
Martin Schiefer – Schiefer Rechtsanwälte
Tanja Sourek – Vice President Brand & Marketing Com Magenta Telekom
Doris Christina Steiner – GF Jung von Matt Donau
Durch den Abend führt ÖMG Präsident Alexander Oswald.
Termin: Dienstag, 31.05.2022
Ort: APA-Pressezentrum, Laimgrubengasse 10, 1060 Wien
Beginn: 17:30
Ende: 19:00, danach Networking
Wir freuen uns besonders, dass wir wieder 30 Teilnehmer*innen vor Ort begrüßen dürfen – first come, first serve! Alle anderen sind natürlich herzlich eingeladen, sich virtuell zum hybriden Event dazuzuschalten.
Die ÖMG ist Teil der großen Impfkampagne der Wiener Werbewirtschaft!
Die Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation der Wiener Wirtschaftskammer hat sich mit den Verbänden iab austria, Dialog Marketing Verband Österreich, dem Marketing Club Österreich und der ÖMG zusammengetan, um das beste Werbesujet zum Impfaufruf auszuzeichnen und an die Wiener Bevölkerung auszuspielen.
Teilnahmebedingungen & Preis: Alle aktiven Mitglieder der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation der Wiener Wirtschaftskammer können ihre Ideen unter werbungwien@wkw.at bis zum 14. Jänner einreichen. Der Gewinner bzw. die Gewinnerin erhält ein Preisgeld von 3.000 Euro. Obendrein wird das Sujet auf den digitalen Werbeflächen der Gewista beworben und von der Fachgruppe und den Verbänden über deren Kanäle veröffentlicht.
Wann: Donnerstag, 02. September 2021 ab 17:00 Uhr Wo: Palais Freiluft im Auersperg, Trautsongasse 1, 1080 Wien
Wir freuen uns, Euch zu unserem ÖMG Sommerfest einladen zu dürfen. Freie Luft für den Kopf, für gute Gespräche und als Location im Park des wunderschönen Palais Auersperg. Selbstverständlich haben wir auch für Schlechtwetter eine gute Lösung parat. Es gilt für dieses Fest – aufgrund der gestiegenen Coronafallzahlen – die 2G Regel (geimpft oder getestet).
Als besonderes Programmhighlight: Meet your future talents Unsere Rookie Ehrung für insgesamt 5 Online-Marketing und 2 Social Media Marketing Lehrgänge der Werbeakademie, die einige unserer Vorstandsmitglieder als Lektoren begleitet haben.
Wir freuen uns, Sie alle endlich wieder live, gesund, erholt und in Farbe sehen zu können. Mitzubringen sind nur gute Laune und gute Gesprächsstoffe.
Die Story vom linearen Sales Funnel erweist sich mehr und mehr als Mythos – so Google. Ade Linearität! Ein herzliches Willkommen der/m schleifendrehenden User*in auf unterschiedlichsten Touchpoints. Think with Google stellte uns jüngst die „messy middle“ vor.
Als ob es nicht schon genügend neue Themen wären, muss die Marketingszene jetzt noch dem „Verfall“ einer Grundfeste beiwohnen: Das Ende des Funnel ist angezählt. Jedenfalls laut Google.
Wie und wo genau die Kaufentscheidungen getroffen und von welchen Faktoren sie beeinflusst werden, war die Forschungsabsicht der Studie.
Glaubt man der aktuellen Decoding Decisions Studie vom November 2020, so fallen Kaufentscheidungen nach einer Phase iterativen und in Schleifen oszillierenden „Erforschungsritualen“. Das Einholen und Entdecken neuer Informationen und das Bewerten derselben passiert nur mehr selten linear.
Wenig verwunderlich urteilen Menschen nicht objektiv. Was ihr Entscheiden maßgeblich verändert, sind kognitive Verzerrungen (Bias), die dann wirksam werden, wenn Kaufentscheidungen zum Tragen kommen. Insgesamt sechs dieser Verzerrungen greifen laut Google im Entscheidungsprozess: soziale Bestätigung, Produktmerkmale, Boni, Expert*innenurteile, Verfügbarkeit (ideal: sofort), Verknappung.
Immerhin 37 Prozent der Konsument*innen entscheiden sich um, wenn es eine zweite Marke gibt, die zur Auswahl steht. D.h. Allein die schiere Präsenz eines Konkurrenzprodukts reicht bereits für eine Neubewertung und Umentscheidung.
Weiters erwies sich „soziale Bestätigung“ als einflussreichstes Bias auf Seiten der Konsument*innen. „Marke“ per se besetzt „nur“ Platz zwei.
Werden alle Bias optimiert, steigt der Anteil der Konsument*innen, die sich neu entscheiden, auf 72–81 Prozent. Das Gute daran? So bekommen auch unbekannte Marken ihre Chance, ausgewählt zu werden. Denn: Immerhin 56 Prozent der Studienteilnehmer*innen entscheiden sich für eine unbekannte Marke bzw. gegen eine im Vorhinein präferierte Marke.
Google resümiert mit einer übergeordneten Empfehlung: Eine möglichst kurze und reibungslose Kette von Kaufanreiz bis -abschluss ist erfolgsversprechend. Denn so lässt sich die Zeit reduzieren, in der potenzielle Kunden auf alternative Angebote reagieren können.
Ein geplantes Werbeverbot versetzt die Lebensmittelhersteller, aber auch etliche andere in Aufregung. Zu Recht, denn das geplante Gesetz für bestimmte Nahrungsmittel geht über die EU-Regelungen hinaus und bringt gleich einige negative Auswirkungen für die Wirtschaft…
Die Werbewirtschaft wird zum zweiten Mal in diesem Jahr – und das abseits aller Corona-Krisenthemen – hart getroffen. Hat man die „Digitalsteuer“-Thematik gerade mal verdaut, rauscht es bereits ein weiteres Mal im gesetzlichen Blätterwald. Ein Gesetzesentwurf lässt befürchten, dass bestimmte Nahrungsmittel nicht mehr beworben werden dürfen. Hintergrund ist die aktuelle Umsetzung der EU-Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste (kurz: AVMD-RL) in nationales Recht.
Jürgen Bauer, Obmann der Fachgruppe Werbung und Marktkommunikation Wien meint dazu pointiert: „Der Schutz von Kindern ist ein hohes Gut. Das geplante Werbeverbot schießt aber definitiv über das Ziel hinaus. Der wirtschaftliche Schaden wäre enorm!“
Sollte der Gesetzesentwurf so durchgehen, dann wären Hersteller von Nahrungsmitteln in der Werbung stark reglementiert. Aber ein weiteres Mal in diesem Jahr verlören Medien wichtige Budgets und die Werbewirtschaft viele Aufträge. Und: Diejenigen, die man schützen will, sind nicht „geschützt“. Denn: Der österreichische Gesetzesentwurf geht über die EU-Standards hinausgeht. Länder, wie Deutschland „leben“ diesen vorauseilenden Gehorsam nicht. Durch ihre Werbefenster werden auch Österreichs Kinder (bis 18 Jahre) mit Werbung erreicht.
Wir haben Frau Mag. Katharina Koßdorff, Geschäftsführerin des Fachverbandes der Lebensmittelindustrie dazu interviewt:
Aufregung herrscht derzeit in der Werbewirtschaft: Ein Gesetzesentwurf lässt befürchten, dass bestimmte Nahrungsmittel nicht mehr beworben werden dürfen. Hintergrund ist die aktuelle Umsetzung der EU-Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste (kurz: AVMD-RL) in nationales Recht. Schießt das geplante Werbeverbot über das Ziel hinaus? Und wenn ja, warum?
Österreich versucht hier Gold Plating, also über die EU-Standards hinauszugehen. Es soll ein speziell österreichisches Nährwertprofil etabliert werden, das defacto ein Werbeverbot für ganze Produktgruppen bedeuten würde. Es dürfte dann für viele Produkte keine Werbung mehr gemacht werden, die Jugendliche unter 18 Jahren erreichen könnte.
Betroffen wären z. B. Desserts über Snacks (auch pikante), Backwaren, Würste, panierter Fisch bis zu Joghurt, Milch und Mineralwässern mit Geschmack. Das ist wohl wirklich absurd: Jugendliche in Österreich dürfen wählen, Autofahren und heiraten, aber keine Werbung für Fischstäbchen mehr sehen?
Die geplanten Werbebeschränkungen würden aktuell noch stärkeren Druck auf die Unternehmen bringen. Ist das aus Ihrer Sicht so?
Absolut. In der wirtschaftlich schwierigsten Zeit seit Jahrzehnten versucht man über EU-Recht hinauszugehen und würde damit ausschließlich heimische Unternehmen treffen. Das lehnen wir (Red.: Lebensmittelhersteller) klar ab. Wir wollen, dass für alle europäischen Unternehmen gleiche Chancen und Regeln gelten. Schließlich plant die EU Ende 2022 europäische Nährwertprofile vorzulegen. Das sollte abgewartet werden.
Gibt es nicht ohnehin ausreichend effiziente Systeme der Selbstkontrolle?
Ja, seit nunmehr 10 Jahren gibt es eine Selbstbeschränkung mittels Verhaltenskodex der österreichischen Rundfunkveranstalter und Lebensmittelwirtschaft. Dieser wird nun auf Social Media ausgedehnt. Das funktioniert ausgezeichnet. Es gibt also keinen Grund für eine solch überschießende Maßnahme, wie sie nun geplant ist.
Auch wir stehen in den Startlöchern für die Mobile Marketing Innovation Days von 28. bis 29.3. im Studio 44 in Wien, ist sie doch DIE Fachkonferenz zum Thema „Mobile“ in Österreich, bei der auch 2019 wieder internationale Speaker, hochkarätiges Networking und alle Mobile Trends im Mittelpunkt stehen werden. Doch bevor wir uns dort von Influencern und Bloggern inspirieren lassen, und uns alle Trends im Bereich Content Marketing holen, haben wir uns mit Josef Mantl, den Host und CEO der MMIDs, an einen Tisch gesetzt und über die Highlights geplaudert.
Frage: Was wird das Highlight am Mobile Marketing Innovation Day 2019 sein?
Mantl: Die achte Ausgabe der Mobile Marketing Innovation Days ist so groß wie noch nie: Wir bieten den Besuchern erstmals eine Multisession-Experience mit über 50 Speaker und 18 Masterclasses. Parallel zu unserem Mainstage-Programm können unsere Gäste auf einer zweiten Bühne praxisnahe Masterclasses erleben. Dabei werden sie intensiv in Best-Practices eingebunden und verlassen die Konferenz mit Wissen, das nicht nur gehört, sondern bereits selbst angewendet wurde.
Womöglich sind Blogger die langersehnte Antwort auf das Glaubwürdigkeitsproblem in der Werbebranche.
Frage: Begonnen hat der MMID ja mit dem Thema Mobile, wo siehst du für 2019 die Schwerpunkte bei (Mobile) Marketing?
Mantl: Es ist uns wichtig, unseren Besuchern einen umfassenden und praxisnahen Einblick in aktuelle und zukünftige Themen rund um Mobile Business zu geben. Da sich die digitale Welt rasend schnell weiterentwickelt, definieren wir für jedes Jahr unseren Fokus rund um unsere High-Potential-Topics neu. Heuer beinhalten diese Topics unter anderem Artificial Intelligence, E-Mobility, Influencer Marketing, IoT, Location Based Services, Medien, Mobile Payment, Mobile Advertising, Shopping, Smart Cities & Social Media!
Frage: Ihr habt dem Thema „Influencer Marketing“ heuer viel Platz auf der Agenda eingeräumt, was ist daran so wichtig?
Mantl: Um Kunden gezielt zu erreichen, sind Influencer bzw. das Content Marketing als heißes Tool im Kommunikationsmix nicht mehr wegzudenken. Womöglich sind Blogger die langersehnte Antwort auf das Glaubwürdigkeitsproblem, mit dem die klassische Werbebranche oft konfrontiert wird. Doch wie effizient und glaubhaft sind Influencer in Zeiten von knallhartem Tracking und wie gehen sie damit um?
Wir haben einige der derzeit spannendsten Influencer Österreichs eingeladen, die für uns die Geheimnisse des Content Marketings enthüllen und Co-Host Daniel Bessler verraten werden, welcher Aufwand hinter #sponsored Posts steckt. Fitness & Lifestyle Influencerinnen Gerid Rux, Marie Curie und DJ Mosaken, der Influencer Marketing einen neuen witzigen Spin gibt, werden beim Panel mit Yamaha Motor Austria General Manager Marketing & Sales Sascha Sobot und Anna Meyfarth von der Influencer-Marketing Agentur Collabary by Zalando über die Branche diskutieren und sich den Fragen des Publikums stellen.
Frage: Ein Agendapunkt beim MMID 2019 sind happy customers? Customer Experience sehen wir als ganz entscheidend im Marketing. Wie machst eigentlich du deine MMID-Kunden glücklich?
Mantl: Auch heuer bieten wir den Besuchern der Mobile Marketing Innovation Days ein geballtes Programm voll hochkarätigem Know-how und vertiefenden Insights der Digitalbranche. Die Trends von Morgen werden von über 50 Speaker in inspirierenden Keynotes, Panels, Talks und Pitches den Besuchern einfach, aber im Detail vermittelt. Darüber hinaus profitieren die Gäste in 50-minütigen Masterclasses durch den Wissensvorsprung von global agierenden Playern. Neben dem Wissenstransfer wird natürlich auch hochkarätiges Networking mit großen Unternehmen aus dem Mobile Business und der Digitalbranche großgeschrieben. Konferenzteilnehmer und Keynotespeaker haben nicht nur die Chance, sich in den Pausen fleißig zu vernetzen, sondern können die Konferenz-Tage auch bei unserem Networking-Cocktail ausklingen lassen.
Frage: Du veranstaltest auch Konferenzen in den USA, in New York. Wo sind die großen Unterschiede zwischen Österreich und USA – punkto Publikum, Programm, Preise, Speaker, …?
Mantl: In den USA ist das Publikum wesentlich bunter durchgemischt. Die Tickets sind im Durchschnitt teurer, die Budgets sind größer, die Konkurrenz allerdings auch. SpeakerInnen rennen uns in den USA die Türe ein, denn dort will jeder auf der Bühne stehen, um sich auch selber zu promoten. Unser Ansatz ist durch hervorragendes Preis-Leistungsverhältnis, sowie durch internationales Flair hervorzustechen.